Zodiac – A Bit Of Devil

Zodiac – A Bit Of Devil
Honest Hound Records (2012)
(8 Stücke, 48:14 Minuten Spielzeit)

Mit Zodiac betritt eine neue, viel versprechende Band aus deutschen Landen die Hardrock-Szenerie. Gitarrist und Sänger Nick van Delft und Schlagzeuger Janosch Rathmer (Long Distance Calling) hatten im Jahr 2010 angefangen miteinander zu jammen. Damit war der Grundstein gelegt bzw. die Geburtsstunde von Zodiac besiegelt, denn kurz darauf  kamen auch noch die beiden Musiker der Band Rocketchief, Gitarrist Stephan Gall und Robert Kahr (Bass, Orgel) hinzu und fertig war das neue Powerquintett.


Diese vier Musiker bildeten schnell eine homogene Einheit, die man auch auf dem ersten Longplayer heraushört. Zuvor hatten sie aber bereits in 2011 eine EP herausgebracht, die schon für sehr gute Kritiken sorgte.

Stilistisch vermengen Zodiac Hardrock und Blues und lassen damit stilistisch die 70er wieder aufleben. Das gelingt ihnen so gut, dass man meint Stücke von zum Beispiel Thin Lizzy zu hören oder sie zelebrieren wie in „Blue Jean Blues“ eine leidenschaftliche Version einer ZZ Top-Nummer.

Los geht es aber erst einmal druckvoll mit dem Titelstück, bei dem die beiden Gitarristen so richtig zur Geltung kommen. Man hat das Gefühl, Thin Lizzy (zu Gary Moore-Zeiten) treffen auf Wishbone Ash. Der Song vereint schon Hardrock und Blues in bester Manier. Und in diesem Stil machen sie munter weiter, dass es eine Freude ist.

Stücke wie „Carnival“ oder „Horror Vision“ gehen schnell ins Ohr und mit „Diamond Shoe“ haben sie gar einen Song auf dem Album, den man sich gut als Singleauskopplung vorstellen könnte.

Die etwas nach Western klingende Akustikgitarren-Nummer „Thunder“ fällt zunächst durch ihre sanfte Stimmung so ein bisschen aus dem Rahmen, geht aber nach 1:30 Minuten schon gut nach vorn, wenn auch mit angezogener Handbremse. Der Song hat was Unwiderstehliches und ist sehr filigran ausgearbeitet. Den Abschluss bildet der mit zehn Minuten einzige Longtrack auf dem Album. Er beginnt mit einer herrlichen Orgelpassage, zu der die Gitarre einzelne Soundtupfer einstreut. Dann setzt der Gesang ein und der Song entwickelt eine hohe Sogwirkung. Diese Midtemponummer ist eine wahres Highlight auf einem Album, das mit tollen Songs nicht geizt.

Mit „A Bit Of Devil“ haben Zodiac ein wirklich fesselndes Rockalbum kreiert, dass einfach Spaß macht anzuhören. Sie haben genau die richtige Mischung gefunden, Hardrock mit Blues zu vermengen und daraus eine Reminiszenz an die 70’er zu schaffen, die alles andere als Altbacken klingt. Ein tolles Album das Appetit auf mehr bzw. eine Liveumsetzung macht. Ein bisschen teuflisch? Ich finde teuflisch gut !!! Sehr zu empfehlen.

Stephan Schelle, Mai 2012

   

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