Ziguri -
onetwothreefour Ziguri nennt sich eine Band die seit 1987 besteht und sich anno 2016 noch aus den drei Musikern Dieter Kölsch (Schlagzeug, Percussion, Gesang), Udo Erdenreich (Bass, Gesang, Percussion) und Günter Schickert (Gitarre, Gesang, Percussion) zusammensetzt. 1987 aus dem Berliner Theater 100Fleck aus dem musikalischen Theaterprojekt Ziguri Ego Zoo entstanden, firmieren die drei Musiker heute unter dem Namen Ziguri. |
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Die
Berliner Trance-Rock Legende nimmt uns wieder mit auf ihre schamanistische
Klangreise in die Tiefen von Raum und Zeit. Wie bei ihrem letzten Album (Kölsch-Schickert-Erdenreich,
Bureau B), hat sich die Band das Berliner Zone Studio von Klangzauberer
Dirk Dresselhaus / Schneider TM mit seinem magischen Sound ausgesucht. Alle
Stücke wurden „Live” in einem Durchgang eingespielt, was den
besonderen Charme dieser Aufnahme ausmacht. Ebenso wurde wieder auf
jegliche Synthesizer, Looper, Sampler und Sequencer verzichtet. Handmade
Dancefloor. Während Dieter Kölsch (Drums) und Udo Erdenreich (Bass)
kraftvoll und sensible den treibenden Rhythmus nach vorne hämmern,
schichtet Kraut-Rock Legende Günter Schickert seine unverwechselbaren
Echogitarren-Patterns darüber. Der
fast 14minütige Eröffnungstrack heißt „Pietra di Bismantova” und
beginnt mit dem gesprochenen „onetwothreefour”. Dann bestimmen zunächst
Maultrommel und flächige Synthies das Bild. Mantra artig wird dies über
zwei Minuten ausgedehnt bis diese gleichförmige Stimmung von Percussion
durchbrochen wird. Schlagzeug und Bass setzen ein und erzeugen eine
eigenartige Stimmung. Immer treibender wird der Track und Harmonien bauen
sich langsam auf und versetzen den Hörer in eine Art Trance. Fast
ekstatisch scheint sich dieses Stück immer weiter zu entwickeln. Das
fünfminütige „U-DOngO moto” beginnt zunächst mit skurrilen,
abstrakten Klangmustern. Nach nicht ganz einer Minute ziehen die Drei dann
den Rhythmus an und befördern den Track in einen treibenden, hypnotischen
Part. Man kann das nicht erklären, sondern muss es hören. Wenn dann der
Gesang einsetzt der den Titel ständig wiederholt, vernebelt es einem die
Sinne. Und in diesem Stil machen die Drei auf den weiteren drei regulären
Stücken des Albums weiter. Neben
fünf neuen Stücken haben sie dem Album auch noch drei Bonustracks
spendiert die zusammen gut 29 Minuten ausmachen. Diese stammen aus den
Jahren 1993 und 1996 und wurden in teils größerer Besetzung unter Ziguri
Ego Zoo eingespielt. Die Bonusstücke unterscheiden sich von den Tracks
des Albums. „Hotel
Babel” klingt wie aus 1000 und einer Nacht mit tranceartigen Rhythmen
und ist daher eher im Bereich Worldmusic einzuordnen. Hier werden die
Texte von Roswitha Kreil und Ines Burdow gesungen. Günter Schickert gehörte
zu diesem Zeitpunkt nicht zur Formation. Ähnliches gilt für
„DiaLekT“ das darüber hinaus noch NDW-Elemente enthält. Zwei hoch
interessante Stücke die zu fesseln wissen. In
der Dreierkombination Kölsch, Erdenreich, Schickert entstand 1993 das
14minütige „Apricot Brandy III”. Hier kommen zu schrägen Tönen
deutsche Texte zum Einsatz. Bläsersounds machen aus dem Stück eine Art
durchgeknallte Zirkusnummer, bei dem die Band recht experimentell zu Werke
geht. Wer
sich auf diesen ungewöhnlichen Trip einlässt, der wird in andere Sphären
geblasen und für mehr als eine Stunde aus der Realität katapultiert. Stephan Schelle, Oktober 2016 |
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