Yesterdays -
Holdfénykert Mit der 2014’er Version von „Holdfénykert“ veröffentlicht die aus Transsilvanien (Rumänien) stammende Progressive Rockband Yesterdays ihr 2006’er Debütalbum erneut. Das Album war mittlerweile vergriffen und so entschied sich die Band um ihren Kopf und Multiinstrumentalist Bogati-Bokor Àkos (Akustik-, E-, Steel-Gitarre, Bass, Synthesizer, Keyboards, Gesang) das Werk mit nur wenigen klanglichen Veränderungen erneut herauszubringen. |
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Im
sechsseitigen Papersleeve erscheint das Album mit neuem Artwork und einem
neuen 16seitigen Booklet. Zehn Stücke mit Laufzeiten zwischen 1:59 und
11:48 Minuten Länge beinhaltet das Album. Die Stücke sind alle in rumänischer
Sprache angegeben. Auch die Texte singt die Band in ihrer Heimatsprache.
Aus Vereinfachungsgründen beziehe ich mich bei der Beschreibung auf die
englische Übersetzung. Los
geht es mit dem gerade mal zweiminütigen Instrumental „Sunlit
Garden“. Hier zeigt sich schon die Ausrichtung der Band, die im
Progressive Rock, verbunden mit folkloristischen Anklängen verhaftet ist.
Vor allem die schöne Flötenmelodie zeigt diesen folkloristischen Ansatz,
während die Gitarre eine Mischung aus Yes- und Genesis-Sound darstellt. Erster
richtiger Song ist das zweite Stücke „Infinite“. Mit einer sehr schönen
Akustikgitarrenpassage wird in das Stück eingeleitet. Dann setzt der
sanfte Gesang ein, der recht weiblich klingt. Eine Art Bongorhythmus und
jazzig/poppige Elemente machen aus diesem Song eine locker leichte Nummer. Sehr
abwechslungsreich gestaltet sich „Don’t Be Scared“. Der
Instrumentaltrack beginnt zunächst mit einem Piano-/Keyboardsolo (hier
kommen mir Bands der Marke Anyone’s Daughter in den Sinn). Dann wird der
Track um eine teils mediterran wirkende, jazzangehauchte
Akustikgitarrenpassage erweitert und die Flöte bringt dann auch wieder
einen leicht folkigen Touch ein. Die Bongoperkussion, kombiniert mit
Mellotron und Bass wirkt dann gar wie eine Passage aus einem James
Bond-Soundtrack („Live And Let Die“ - nicht der Titeltrack ist gemeint
- lässt grüßen). „It’s
So Divine“ ist eine zarte Akustikgitarrennummer, „If Ever“ zeigt
sich dann wieder von der proggigen/poporientierten Seite. Toll auch der
fast zwölfminütige Longtrack „Seven“, bei dem es reichlich Anleihen
an große Prognamen gibt. „Holdfénykert“
von der rumänischen Progressive Rockband Yesterdays ist ein schönes
Werk, das zwischen Prog, Folk, Jazz und Pop hin- und herwandelt. Mir war
die Band bisher nicht bekannt. Progfreunde sollten hier auf jeden Fall ein
Ohr riskieren. Stephan Schelle, Dezember 2014 |
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