XCLAYM – Premium Asskicking Speedrock

XCLAYM – Premium Asskicking Speedrock
Sony Music / Fast Ball (2011)
(12 Stücke, 30:36 Minuten Spielzeit)

Wow, was für ein Titel für ein Album: „Premium Asskicking Speedrock“. Bisher war mir der Name XCLAYM  noch nicht unter gekommen, was auch nicht verwunderlich ist, stellt das Album doch ihr Debütwerk dar. Allerdings ist die Band aus Ingolstadt kein wirklicher Neuling, denn die Band, bestehend aus Billy Cocaine (Gesang, Gitarre), Sverige van der Storm (Gitarre, Backgroundgesang), Fallout George (Bass, Backgroundgesang) und Jim „The Weasel“ Wødz (Schlagzeug), hat schon mehr als 100 Auftritte absolviert. Die Vier sind entschlossene Musiker und haben sich entschieden, absolut alles zu geben.


Im Pressetext ist über sie geschrieben: „Schwedischer als die schwedischsten Schweden. Dreckig, schamlos und mit fesselnd widerlicher Geschmacklosigkeit zerfetzen diese vier Jungs alle Illusionen, die bisher als hart gesottener Rock'n'Roll-Lifestyle bekannt waren. Absolut niemand feiert härter über die Grenze des guten Geschmacks hinaus! Niemand taucht tiefer in den Sumpf maßloser Abscheulichkeit hinab und hinterlässt besser den Geschmack verklebter Asche im Mund!“

Ein Dutzend Songs hat das Quartett auf ihrem Debütalbum platziert, das mit seinen etwas mehr als 30 Minuten Spielzeit mal gerade im Bereich einer EP liegt. In den recht kurzen Stücken halten sich die Ingolstädter auch nicht lange mit der Vorrede auf und kommen schnell auf den Punkt. Sie zielen genau auf den Solar Plexus mit ihrer druckvollen Musik. Dabei haben sie aber immer noch die Melodien in den Vordergrund gestellt, was ihre Musik sehr zugänglich macht, auch wenn der rhythmische Speed eine ordentliche Schnelligkeit aufweist. Das zeigt sich gleich schon im Opener „What I Want“.

Auch das folgende „Attention“ mit seinen nicht mal zwei Minuten lässt keine Wartezeit aufkommen, denn vom ersten Ton an schmettern die Vier einen druckvollen Rock auf den Hörer, der durch die treibenden Gitarren und dem Stakkato-Schlagzeug angetrieben wird. Darauf hat Billy seinen schreienden Gesang gesetzt, mit dem er die Texte förmlich rausrotzt. Das klingt dreckig und provokant, und doch hat das Substanz.

Das sie es auch gemäßigter angehen können - trotz alledem mit einem deftigen Rhythmus - zeigt sich in „Rock'n'Roll Radio“. Der Songs geht schnell ins Ohr und ist eine richtige Mitgröl-Hymne. Auch „Save Me“ zeigt sich trotz der Gitarrenwände gemäßigt und verbreitet ein gewisses nostalgisches Flair. Hier schreit Billy dann auch nicht, sondern klingt, als hätte er streckenweise ein Megaphon verwendet oder die Stimme verfremdet.

Ganz so dreckig wie der Pressetext vermitteln will, sind XCLAYM dann doch nicht. Mit „Premium Asskicking Speedrock“ verpassen sie dem Hörer durch ihre Gitarrenwände und dem Stakkato-Schlagzeug zwar schon einen Arschtritt, doch sind die Songs immer melodisch, auch wenn mal der Punk mit ihnen durchgeht. Ein klasse Album, das auch mal auf einer Rockfete zum freudigen Headbangen anregen kann.

Stephan Schelle, November 2011

   

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