Xavi Reija – The Sound Of The Earth
Moonjune Records (2018)

(9 Stücke, 77:00 Minuten Spielzeit)

Die Musik auf „The Sound Of The Earth“, dem Soloalbum des aus Spanien stammenden Schlagzeugers Xavi Reija, ist bereits 2016 eingespielt, aber erst im Jahr 2018 gemastert worden. Im November 2018 ist es dann weltweit erschienen. Der spanische Schlagzeuger, der Teil des Musikprojektes XaDu ist, hat sich mit Bass Gitarrist und Chapman Stick-Spieler Tony Levin (u. a. King Crimson, Peter Gabriel, Crimson ProjeKCt, Stick Men), Touch Gitarrist Markus Reuter (u. a. Crimson ProjeKCt, Tuner, Stick Men) und Gitarrist Dusan Jetovic (XaDu)verstärkt.


Neun Stücke finden sich auf dem Album, die zwischen 4:11 und 16:36 Minuten Spielzeit aufweisen. Von „The Sound Of The Earth“ finden sich vier Parts auf dem Album (zusammen bringen diese es auf eine Laufzeit von fast 48 Minuten Länge), die zwischen den weiteren fünf Tracks platziert wurden. Während Xavi drei Stücke allein komponiert hat, entstanden die weiteren Tracks in Zusammenarbeit mit Dusan Jevtovic bzw. die vier Parts des Titelstückes mit Jevtovic, Levin und Reuter.

Den Beginn macht das sehr perkussive „Deep Ocean“, bei dem sehr perkussive Parts mit psychedelischen, heavy Elementen versehen werden zu denen Tony teils jazzige und volumenreiche Bassparts beisteuert während die Gitarren durch den Raum flirren.

Part I des Titelstückes beginnt zunächst sehr atmosphärisch mit Gitarrenflächen und schwebenden Sounds in die sich die herrlichen Bassmotive von Tony Levin einfügen. Xavi baut in diese Atmosphäre sanfte Rhythmusstrukturen. Damit bauen die vier Musiker leicht ambiente, sanft rockende Soundscapes mit jazzigem Einschlag, der vor allem durch Gitarre und Bass erzeugt wird.

Vertrackt mit leicht schrägen Klangmustern zeigt sich dann „From Darkness“. In diesem laufen einige Klänge gegeneinander, um sich nach einigen Momenten dann doch wieder zu finden. Part II des Titelstückes weist nicht die ruhige, ambiente Struktur des ersten Teiles auf, daher steht es – wie auch die anderen Parts – als eigenständiges Stück im Raum. Ein treibendes Schlagwerk bildet den Unterboden für die eingeworfenen kratzenden Gitarrenmotive und den akzentuiert gespielten Bass. Das Ganze wirkt leicht bedrohlich, entwickelt sich aber nach einigen Minuten in einen rockigen Teil, in dem das Quartett fast ekstatisch zu Werke geht. Diese Parts wechseln sich stetig ab.

Sanfte Gitarrenlicks eröffnen dann das Stück „Serenity“. Ruhig und beschaulich zieht das Stück seine Runde. Die Gitarren flirren dabei ein ums andere Mal und der Bass sorgt für eine beruhigende Grundstimmung. Prog und Jazz gehen hier eine Liaison ein.

Tony eröffnet dann „The Sound Of The Earth Part III“ mit sehr akzentuierten Bassmotiven und gibt damit zu Beginn dann den Ton an. Leicht bluesige Gitarrensounds und -motive sowie ein zurückhaltendes aber doch sehr präsentes Schlagzeugspiel vervollständigen dann das Gesamtbild. Dieser Track ist eine Fusion aus Prog, Blues und Jazz.

Es folgen das atmosphärisch, rockige „Lovely Place“, die Klangkollage mit leicht verstörenden Sounds „The Sound Of The Earth Part IV“ und das crimsonesque „Take A Walk“.

„The Sound Of The Earth“ ist ein hochspannendes Werk im Umfeld von King Crimson. Die Stücke vereinen Psychedelic, Prog, Rock, Ambient, experimentale Sounds, Jazz und sogar stellenweise Blues. Für Freunde dieses Genres ein echter Genuss.

Stephan Schelle, Februar 2019

   

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