Winter – Fire Rider
Wintergothic Records / Soulfood (2022)
(16 Stücke, 78:00 Minuten Spielzeit)

Winter ist das musikalische Projekt des Gitarristen und Sängers Markus Winter. Im Herbst 2021 erschien sein letztes Studioalbum „Pale Horse”, gefolgt von einem Best Of-Album unter dem Titel „Looking Back”, das im August 2022 erschienen ist und auf dem Markus Winter ältere Stücke neu interpretierte. Am 14.10.2022 folgt nun schon das nächste Studioalbum. Es trägt den Titel „Fire Rider” und besitzt ein Cover, das an den Film „Ghost Rider” (mit Nicolas Cage) aus dem Jahr 2007 erinnert.

Bewegte sich „Pale Horse” noch im vornehmlich düsteren Gothic Rock-Bereich, tritt Winter mit den neuen Songs deutlich auf das kreative Gaspedal und überrascht mit einer überaus spannenden Mischung zwischen besagtem Goth-Sound („Unholy Blood”, „Into The Void”) und fast schon klassischem Rock im Stile der 80er Jahre, wie der Titelsong „Fire Rider”, das sprichwörtliche „Children Of The 80s” oder auch die erste Single „Pray” zeigen. Fast schon stilbeschreibend für die Mischung auf dem Album ist hier die Coverversion des Sister Of Mercy Songs „Under The Gun”, der sich auch in der Originalversion zwischen den unterschiedlichen Stilrichtungen bewegt.

„Fire Rider” wird als CD, Limited Edition Digipac CD und DoppelVinyl sowie Digital am 14.10.2022 erscheinen. Die Doppel-Vinyl und die Limited Edition CD enthalten zudem noch eine spezielle Version von „Into The Void” mit Florian Grey als Gastsänger und die Vinyl Edition einen weiteren exklusiven Bonus Track mit dem Titel „Shortcut To Your Heart”. Mir lag zur Besprechung die Digipac-Version vor, die ein zwölfseitiges Booklet enthält.

Neben Markus Winter (Gesang, Bass, Lead- und Rhythmusgitarre, Synthesizer, Programmierung) waren an der Einspielung noch Hugo Ribeiro (Schlagzeug), Michael Donner (Keyboards, Synthesizer) und Nera Mamic (Backgroundgesang) beteiligt.

Markus Winter scheint durch die Neueinspielung seiner Stücke für das Best Of-Album „Looking Back” sein musikalisches Feld erweitert zu haben, denn die Stücke sind – wie oben schon dem Pressetext zu entnehmen ist – nicht nur im Gothic-Stil gehalten.

Der Opener „Unholy Blood” beginnt mit heftigen Riffs und zeigt sich im Goth verwurzelt, verziert mit Metalelementen. Hier zeigt sich aber schon, dass Winter in ihren Songs Wert auf Melodie legen. Der folgende Titelsong zeigt dann mehr 80’er Jahre Rock ohne aber den Gothic-Stil gänzlich zu vernachlässigen. Vielmehr erweitert Winter diesen um den 80er Rocksound. Der Refrain ist darüber hinaus dazu gemacht ihn bei Liveauftritten mitzusingen. Den perfekten Vibe findet Winter dann auch im Song „Child Of The 80s”. Die Single „Pray” geht richtig gut ab und das atmosphärische „Under The Gun” von den Sisters Of Mercy interpretiert Winter zusammen mit Sängerin Nera Mamic zwar nah am Original, bringt aber etwas mehr Intensität in das Stück.

„Fire Rider” von Winter ist ein klasse Album, das Gothic-Rock mit dem klassischen Rock der 80er Jahre verbindet. Das funktioniert sehr gut, da Markus Winter ein Gespür für eingängige Melodien besitzt.

Stephan Schelle, Oktober 2022