Wille And The Bandits - Grow

Wille And The Bandits - Grow
Fat Toad Records (2014)
(11 Stücke, 54:40 Minuten Spielzeit)

Der Daily Telegraph betitelte sie als „one of the best live acts of the country“ und die BBC schreibt „Great band, great dynamics, never know what to expect next“. Die Rede ist von Wille And The Bandits, einer britischen Band bestehend aus Wille Edwards (Slidegitarre), Matthew Brooks (Bass) und Andrew Naumann (Schlagzeug, Perkussion). Mit ihrer Musik vereinen sie gekonnt Rock-, Blues-, Latin- und Folk-Elemente und haben damit bereits Bandgrößen wie Deep Purple, Joe Bonamassa, The John Butler Trio und Status Quo überzeugen können.


Und in der Tat ist diese Mixtur recht ansprechend, denn die Musiker agieren in der traditionellen Trio-Formation und machen handfesten Rock, der sofort ins Ohr geht. Wille Edwards Stimme (er singt auch alle Songs) klingt recht rau und manchmal auch dreckig. Damit passt sich die Stimme sehr gut der Musik an.

Gleich im ersten Stück „Got To Do Better“ macht sich eine eigentümliche Stimmung breit, der man sich nicht entziehen kann. Die markante Stimme Wille Edwards trifft auf sehr schöne Akustikgitarrenmuster und WahWah-Gitarren, die dann in fette Rockriffs übergehen. Und der Blues ist auch in jeder Faser zu spüren. Die Slideguitar verleiht dem Stück dann noch diesen unvergleichlichen Country-Flair.

„Gypsy Woman“ ist eine Midtempo-Bluesrocknummer. Der Backgroundgesang gibt dem Stück noch mehr Volumen. Psychedelisch wirkt dagegen das Stück „Try To Be Yourself“, bei dem Wille fast tranceartig seinen Gesang intoniert. Vergleiche zu Bono und Jim Kerr fallen mir hier ganz spontan ein, deren Stile hier vermengt scheinen. Eine absolut hypnotische Nummer auch durch die Sounds und die Rhythmik.

Eine Ballade mit zerbrechlichem Gesang und Slideguitar bietet „Under The Grove“, während „Butterfly For A Day“ durch seine Melodie und den Poprock-Rhythmus besticht. Im zweiten Teil des Stückes wird eine fast mediterrane Stimmung durch die Akustikgitarre erzeugt. Dieser Gitarrenpart in dem sich anschließend Akustik- und E-Gitarre ein Duett liefern, ist einfach intensiv und fesselnd dargeboten.

Jazzig, bluesig und im Singer/Songwriter-Stil zeigt sich „Stil Go Marching In“. Überrascht wird man dann im Stück „Why d’ You Do It?“ mit einem herrlichen Reggaerhythmus zudem nicht nur die E-Gitarre ihre Melodielinien spielt sondern auch die Akustikgitarre eine deutliche, wieder fast mediterrane Rolle spielt. Ein wirklich toller Song.

„Son Of The Gun“ ist ein kraftvoller Bluesrocker, während „Keep Moving On“ mit seinem Bass in eine Bar-Atmosphäre passt. „Forgivness“ und das abwechslungsreiche, fast 13minütige „Angel“ beschließen dann das Album.

Mit „Grow“ bieten Wille And The Bandits eine wirklich gelungene Mischung aus Rock-, Blues-, Latin- und Folk-Elementen in die sie auch noch eine Prise Westcoast und Psychedelic einbauen. Ein tolles Album, das bei mir noch des Öfteren seine Runden drehen wird.

Stephan Schelle, Januar 2014

   

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