Vaselyne – The Fire Within

Vaselyne – The Fire Within
Echozone / BOB-Media (2013)
(11 Stücke, 59:17 Minuten Spielzeit)

Hinter dem Bandnamen Vaselyne verbergen sich die Sea Of Souls-Sängerin Yvette Winkler und Born For Bliss-Mastermind Frank Weyzig. Schon mit ihrer EP „Earthbound“ gelang es den Niederländern eine beachtliche Hörerschaft auf ihre Seite zu ziehen. Am 04.10.3013 erscheint mit „The Fire Within“ der erste Longplayer des Duos.


Zehn Songs sowie ein Remixe von „Earthbound“ beinhaltet der Silberling, der sich nicht wirklich in eine Kategorie einordnen lassen will. Vaselyne präsentieren auf der CD eine Mischung aus traditioneller Elektronik, New Wave, Gothic, Progressive Rock und Electropop, die mit weiteren Elementen versehen werden.

Die CD beginnt mit dem wunderbaren „Earthbound“, das zunächst mit herrlichen Synthieflächen beginnt, dem Streicher hinzugefügt wurden und bei dem sich Yvette’s angenehme Stimme sofort unter die Haut schiebt. Yvette’s Stimme hat hier etwas von einer sanften Version Annie Lennox. Der Song ist eine eindringliche und wunderschöne Ballade, bei dem man schon zu Beginn der CD eine Gänsehaut bekommt. Der instrumentale Remix dieses Stücke beginnt mit einem Cello und einigen Gitarrenakkorden (letzteres ist auf dem Original nicht zu finden) und wird durch ein Piano ergänzt. Dieser Remix hat etwas sanftes, hymnisches und wehmütiges (da fällt mir unweigerlich der Soundtrack zum ersten Highlander-Film ein – und Queens Song daraus „Who Want’s To Live Forever“). Ein Stück wie für einen Soundtrack gemacht.

Das zweite Stück „Not To Be Mine“ wird von einem eindringlichen, im Hintergrund beleibenden Rhythmus bestimmt, der aus dem Synthie kommt. Hypnotisch singt Yvette ihren Text, während einige Metalriffs in den Song geworfen werden. Das macht die Nähe zum Progressive Rock deutlich. Die Eingängige Melodie sorgt dafür, dass der Song sofort ins Ohr geht. Frank’s Gesangseinlage steht allerdings im Gegensatz zu Yvette’s klarer und eindringlichen Stimme.

Eine sägende E-Gitarre und ethnische Perkussion leiten in den nächsten Song „Half-Cast“ ein. Akustikgitarren lassen Pink Floyd artige Stimmung durch Yvette’s sanftem, aber etwas abgedrehtem Gesang der in Richtung Gothic verweist, verschmelzen. Perkussion und Flöte bringen darüber hinaus noch eine mittelalterliche bzw. folkloristische Stimmung ein. Dagegen geht es recht elektronisch und rockig im Titelstück zu. Die E-Gitarren sorgen für den rockigen Anstrich, wogegen der Song durch die Flöte wieder ein recht folkiges Gewand bekommt. Beides passt aber hervorragend zusammen.

Der Song „August“ stellt sich zunächst als eindringliche Ballade dar, bei der wieder Yvette’s Gesang wie von dieser Welt entrückt scheint. Im Verlauf des Stückes wandelt sich aber das Bild und Vasylyne führen diesen Track in den Bereich des Progressive Rocks, was durch die E-Gitarren und das später einsetzende Schlagzeug erzeugt wird.

„World In My Eyes“ ist eine Electropop-Nummer mit Rock-Appeal und das ist auch kein Wunder, handelt es sich doch um eine Coverversion eines Depeche Mode-Stückes (vom 90’er „Violater“-Album). Der Spirit des Originals kommt deutlich hervor und doch haben Vaselyne ihr ganz eigenes Ding daraus gemacht.

Mit „The Fire Within“ ist dem Musikduo Vaselyne ein beeindruckendes Werk gelungen, das verschiedene musikalische Elemente perfekt miteinander verbindet und das durch Yvette’s Stimme zusammengehalten wird. Ein tolle Platte die ich sehr empfehlen kann.

Stephan Schelle, Oktober 2013

   

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