Uran - Uran

Uran - Uran
Sulatron Records / Cargo Records (2009)
(13 Stücke, 43:05 Minuten Spielzeit)

Sulatron Records, das Label von Dave Schmidt (Sula Bassana), ist ja bekannt für seine Spacerock-Veröffentlichungen. Nun präsentiert er uns eine neue Band aus Schweden, deren Stilrichtung mit Elektropunk angegeben ist. Nun, dies und die recht merkwürdige Gestalt, die da vom Cover herunterschaut sowie das mit Informationen geizende Booklet in Form eines Faltblattes, lassen mich eine etwas skeptische Erwartungshaltung einnehmen. Also mal gleich den Silberling in den Player und schauen, was da so auf mich zukommt.


Insgesamt sind 15 Instrumentalstücke auf diesem Debütalbum enthalten, auch wenn das Booklet nur 13 angibt. Gleich der Opener „EMP“ ist bezeichnend für dieses Album, denn hier werden durch basslastige Synthieläufe und retromäßig klingende, treibende und hypnotisch wirkende Klangkaskaden neue Töne angeschlagen. Das hat tatsächlich etwas punkartiges, vermischt mit Spacerockklängen á la Hawkwind etc. Hier wirkt es aber noch treibender und kraftvoller. „Fatfucker“ klingt gar wie ein Spacerock/Techno/Punk. Und „Dogal Maar“ enthält gar einen Schuss Wave/Gothic. In „Voice Of Uran“ kann man mal etwas durchatmen, denn dieses Stück hat nicht so einen ganz heftigen Rhythmus, wie es die anderen Tracks aufweisen.

Die Schweden, wer sich hinter dem Projekt verbirgt ist nicht zu ersehen, sind Freunde der Bands Lava und The Movements und hauen ihren kraftvollen Sound, bei dem es in bester Retromanier zirpt, zischt, quietscht usw. in kurzen Stücken raus, die unter drei Minuten liegen. Wenn man dann mal richtig im Track drin ist und sich so richtig hingegeben hat, dann ist er auch schon wieder beendet. Zeit zum Luft holen bleibt da nicht wirklich.

Wer jetzt neugierig geworden ist, der sollte sich mal einige Hörproben auf der Internetseite www.myspace.com/urangbg reinziehen. Aber Vorsicht, wer auf kraftvollen Spacerock steht, der könnte der Musik verfallen.

Stephan Schelle, November 2009

   

CD-Kritiken-Menue