Ultra Violet Rays – Universal Heart

Ultra Violet Rays – Universal Heart
Eigenvertrieb www.myspace.com/ultravioletrays (2007)
(18 Stücke, 62:08 Minuten Spielzeit)

Die amerikanische Formation Ultra Violet Rays (zu deutsch: Ultraviolettstrahlen) entführt uns auf ihrem 2007’er Werk „Universal Heart“ ins Zentrum des Universums. Stilistisch bewegen sich Bill Spear, Steve Hayes und Johnny Trey McMahon (aus dem Booklet und der myspace-Präsentation geht leider nicht hervor, welchen Part die Musiker in der Band haben) mit ihrem Konzeptwerk im Umfeld von 70’er Jahre Prog, Space- und Krautrock. Neben diesem Trio wirken noch Ted Boburka am Schlagzeug und Don Schnell an der Akustikgitarre mit. Anzumerken ist noch, dass Bill und Steve auch Mitglieder der Band Secret Saucer sind und darüber hinaus Steve auch schon mit Daevid Allen (Gong, Hawkwind) zusammengearbeitet hat. Diese Vorzeichen sollten eigentlich für eine ausgewogene Produktion sprechen. Leider ist das aber nicht der Fall.


Bereits im Jahr 2001 hat die Band unter dem Titel „Den Of Desire“ ein Album herausgebracht. „Universal Heart“ erschien im Jahr 2007 (ob es weitere Produktionen gibt, ist mir nicht bekannt) und ist ein Konzeptwerk, das aus 18 Suiten besteht, die nahtlos ineinander übergehen. Mit Piano und Synthieklängen, dazu Flötensounds, beginnt Part 1“Driven Snow“ im typischen Prog-Stil mit sanfter Melodieführung. Diese kurze etwas mehr als einminütige Einleitung geht in das Instrumental „Pigtails And Cockleshells“ über, in dem die Melodielinie, die uns über das ganze Album verfolgen wird, erstmals präsentiert wird. Auch dieses Instrumental ist mit etwas über einer Minute Laufzeit recht kanpp gehalten und erinnert an britische Progbands wie beispielsweise Marillion.

Mit „Young Girls Heart“ kommt dann der erste Song des Albums. Dieser Song ist recht eingängig und die Gesangsstimme auch passend. Leider ändert sich das im Verlaufe der 62minütigen CD, denn für meinen Geschmack werden zum einen die Melodiestrukturen zu sehr durch Wiederholungen bzw. zu lange Ausdehnung überstrapaziert und auch die Gesangsstimme wirkt bei längerem Hören in einigen Parts langatmig und ich hab das Gefühl der Sänger auch an einigen Stellen die Töne nicht richtig trifft. Schade, denn es sind genügend gute Ansätze zu erkennen.

Nach dem ersten Song kommt dann mit „Fingertips And Lips“ durch den Einsatz von Cello eine klassische/proggige Komponente ins Spiel. Diese instrumentalen Zwischenspiele sind nur kurz, fügen sich aber gut ins Gesamtkonzept ein. Auf das Cello folgt im anschließenden „Baby Your Brave“ eine E-Gitarrenpassage, die mir gut gefällt, allerdings an der nicht optimalen Produktion scheitert, da der Klang der CD hier abfällt. Hier wird zum ersten Mal auch der etwas gequälte Gesang deutlich. Man hat das Gefühl, der Sänger will gerne, schafft es aber nicht ganz die Töne in den höheren Lagen zu treffen (besonders deutlich bei „Waiting For The Rain“, bei dem ich mich zurückhalten muss, die Skip-Taste zu drücken.). Auch die instrumentalen Parts wirken im späteren Verlauf an einigen Stellen etwas verkrampft.

Ultra Violet Rays ist es mit „Universal Heart“ leider nicht gelungen, die guten Ansätze, die sich in ihren Stücken andeuten, auch in einer ansprechenden Produktion umzusetzen. Es ist halt eine Eigenproduktion, der man das auch anmerkt. Mit anderem Sänger und besserem Mastering würden die Aufnahmen wahrscheinlich doch viel besser klingen. Auch führen die wiederholenden Melodiepassagen bei fortschreitender Dauer zu Ermüdungserscheinungen des Hörers. Hörbeispiele sind auf der obigen Myspace-Plattform der Band zu hören.

Stephan Schelle, April 2008

   

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