Udo Lindenberg
– Stärker als die Zeit - live Seit gut sechs Jahren feiert Udo Lindeberg ein grandioses Comeback. Spätestens mit seinem 2008’er Album „Stark wie zwei“ ist er wieder in aller Munde. In diesem Jahr legte er dann mit „Stärker als die Zeit“ ein ebenso starkes Album nach. Im Sommer ging Udo dann mit seinem Panikorchester auf Tour und war am 25. und 26.06.2016 zu Gast in Leipzig. |
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Udo Lindenberg beweist auf
dem Livemitschnitt, dass er derzeit der heißeste Rockact in Deutschland
ist. Mit dem Stück „Stärker als die Zeit“, einer Interpretation des
„Love Theme“ aus dem Oscar-prämierten Film „Der Pate“, das er als
Intro nutzt, startet Lindenberg in ein grandioses, druckvolles und viel
umjubeltes Konzert. Der erste Song im Programm ist „Odyssee“ vom
gleichnamigen 1983’er Album. Er kommt mit ungeheurer Wucht aus den Boxen
und zeigt, dass Lindenberg von Anfang an „keine Gefangenen machen“
will. Dann folgen mit „Einer
muss den Job ja machen“, „Mein Ding“ und „Coole Socke“ drei
Songs von den letzten beiden Studioalben. Udo hat an diesem Abend aber
auch einige Stargäste mit auf der Bühne. Der erste kommt dann mit Clueso
beim Stück „Cello“ unter großem Applaus des Publikums zum Einsatz. Uns Udo feiert sich durch
ein 150minütiges Set und reiht Klassiker sowie neue Songs wie eine
Perlenkette aus blinkenden Edelsteinen aneinander. Dabei holt er sich dann
immer mal wieder Prominenz auf die Bühne. So sind beispielsweise bei
„Das kann man ja mal so sehen“ Helge Schneider, bei dem Heinz Rühmann-Klassiker
„Ich brech die Herzen der stolzesten Frauen“ Till Brönner und
Stefanie Heinzmann, bei „Bunte Republik Deutschland“ Gentleman, Daniel
Wirtz & Ole Feddersen, bei „Gerhard Gösebrecht“ der aus dem Münster-Tatort
bekannte Axel Prahl und bei „Der Greis ist heiss“ Otto Waalkes mit auf
der Bühne und garnieren die Songs mit ihrem ganz persönlichen Flair. Einige seiner Klassiker dürfen
natürlich auch nicht fehlen und so hat er auch Songs wie „Wozu sind
Kriege da“, „Gerhard Gösebrecht“, „Honky Tonky Show“,
„Horizont“, Jonny Controlletti“ und „Alles klar auf der Andrea
Doria“ im Programm. Der Sound der CDs ist außerordentlich gut und man
hat das Gefühl mitten im Publikum vor der Bühne zu stehen. Da hauen
einen die Bässe um und der Rhythmus zieht durch Mark und Bein. Die
Ansagen von Udo hat man zum Glück auch mit auf die CDs gebannt, denn
keiner schafft das so wie er, mit seiner schnodderig/liebevollen Art
Statements gegen Rechts und auch gegen das Establishment in solch einer
entwaffnenden Art und Weise zu artikulieren. Die dritte CD bietet dann
noch einmal 62 Minuten Bonusmaterial, das bei Konzerten an weiteren Orten
entstanden ist. Die einzelnen Songs stammen aus Berlin (2015), Frankfurt
(2016), Timmendorf (2016), Hannover (2015), Hamburg (2016) und
Gelsenkirchen (2016). Außerdem ist noch das Stück „Der einsamste
Moment“ als Live Video Edit mit auf der Bonusdisc. Einige der illustren
Gäste, die Lindenberg bei diesen Auftritten an Bord hatte waren Jan
Delay, Eric Burdon, Stefan Raab, Klaus Doldinger sowie das Trio Adel Tawil
& Max Herre & Bülent Ceylan. Als musikalische Überschneidungen
sind aber nur „Cello“, „Ich brech die Herzen der stolzesten
Frauen“, „Jonny Controletti“ „Das kann man ja auch mal so sehen“
und „Bunte Republik Deutschland“ zu enthalten. An diesen Songs kann
man aber die Unterschiede durch die integrierten Gäste heraushören. „Stärker als die Zeit
– live“ ist ein grandioses Dokument live dargebotener deutscher
Rockmusik. Udo Lindenberg beweist mit dieser Veröffentlichung, dass er
wie ein guter Wein immer noch reift, ein Qualitätsverlust ist weit und
breit nicht auszumachen. Nicht umsonst hat er so viele Menschen in seine
Konzerte gelockt und große Hallen gefüllt. Er ist immer noch ein
Ereignis, das in unserem Land seinesgleichen sucht. Diesen Livemitschnitt
sollte man in seiner Sammlung haben, denn er sprüht nur so vor Energie.
Das einzige was mir hier noch fehlt, sind die Bilder zur Show, aber die
kann man ja als DVD oder noch besser als BluRay upgraden. Stephan Schelle, Dezember 2016 |
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