Tri State Corner - Historia

Tri State Corner - Historia
Sony Music / Fast Ball (2011)
(12 Stücke, 40:33 Minuten Spielzeit)

Tri State Corner sind der Schmelztiegel zeitgemäßer Rockmusik. Tief einzutauchen in den Sound und Rhythmus von Tri State Corner ist eine atemberaubende Erfahrung und lässt das Publikum tief in die Seele der Band blicken. Die Brüder Lucky (Gesang) und Janni (Gitarre und Bouzouki) sowie Christoph (Gitarre), Markuz (Bass) und Christos (Schlagzeug, ex-RAGE, Sub7even) beweisen einmal mehr, dass Freundschaft trotz unterschiedlicher Herkunft den entscheidenden Unterschied auch in der Musik machen kann.


Auf der Suche nach einem harten und ehrlichen Sound, nach explosivem Hardrock, entwickeln Tri State Corner aus einer einzigartigen Mischung aus Metal, Rock, Blues und Folk ihren ganz eigenen Stil, dessen Wurzeln in zahlreichen Ländern dieser Welt zu finden sind. Was ihre Musik so einzigartig macht und sie wohl von allen anderen Rockbands unterscheidet ist die Bouzouki, ein traditionelles griechisches Instrument, das in den Fingern Jannis geradezu explodiert und den Zuhörer ins Zentrum der Musik führt, ins Herz der Band.

Nach ihrem Debüt „Changes“ aus dem Jahr 2007 und dem darauf folgenden Album „Ela Na This“ aus 2008 erscheint Ende Oktober 2011 mit dem Konzeptalbum „Historia“ das dritte Werk von Tri State Corner.

In den treibenden Rock wird auf ganz eigene Art und Weise die Bouzouki eingebaut, die dem Sound eine ganz besondere Note verleiht, ohne dass die Musik zu sehr in griechischer Folklore versinkt, ganz im Gegenteil.

Schon das eröffnende Titelstück kombiniert herrliche kraftvolle Bassrhythmen, mit Gitarren und Bouzouki sowie Lucky's Hardrockartigen Gesang. Das Stück stellt in der Tat einen Schmelztiegel aus verschiedenen Rockarten dar. In diesem Stück gefällt mir vor allem das manchmal vordergründige Bassspiel von Markuz sehr gut.

Atmosphärischer geht es dann im zweiten Stück „Katastrophy“ zu. Der Song geht nicht ganz so hart nach vorne los, wie das Titelstück und hat trotz alledem noch genug Wumms. Mit seiner sehr eingängigen Melodie und den schönen Hardrocklicks geht der Song gut ins Ohr.

„Nothing At All“ klingt durch den Bouzouki-Einsatz zunächst sehr mediterran. Man fühlt sich an einen sonnigen Strand versetzt. Doch statt einer zärtlichen mediterranen Szenerie wird hier der Rock groß geschrieben. Der Song zeigt, dass Hardrock auch am Strand funktioniert. Der Song mit Hitqualität ist sicherlich „Sooner Or Later“, der auch als Single ausgekoppelt wurde. Ein toller Song, der sich sofort im Gehörgang festsetzt.

Tri State Corner erfinden den Rock nicht wirklich neu. Allerdings bringt der Einsatz der Bouzouki, wie auch einige orientalische Rhythmen, eine gewisse frische Note in die Musik. Die einzelnen Songs bieten nicht unbedingt viel Neues, können aber überzeugen. Insofern kann man das Album sehr gut durchhören. „Historia“ ist ein gutes, wenn auch nicht überragendes Album geworden.

Stephan Schelle, November 2011

   

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