Toxic Smile - 7

Toxic Smile - 7
Progressive Promotion Records (2013)
(7 Stücke, 47:07 Minuten Spielzeit)

Die deutsche Band Toxic Smile wurde in 1996 von dem Keyboarder Marek Arnold und dem Schlagzeuger Daniel Zehe in Leipzig gegründet. Arnold ist seither die feste Konstante im Bandkontext. Neben Marek Arnold, der Keyboards und Saxophon spielt, haben Larry B. (Gesang), Robert Brenner (Bass), Robert Eisfeldt (Schlagzeug) und Uwe Reinholz (Gitarren) das neue Album „7“ eingespielt. Zum drei Jahre alten Vorgängerwerk blieb die Besetzung der Band unverändert.


Obwohl die Band mit dem Titel suggeriert, dass es sich um das siebte Album handeln könnte, ist es doch erst ihr viertes Studioalbum (wenn man das Debüt und die ein Jahr später veröffentlichte Überarbeitung als ein Album betrachtet). Vielleicht bezieht sich der Titel aber auch nur auf die Anzahl der Stücke, denn das Album, das am 22.11.2013 erscheinen wird, hat deren sieben zu bieten.

Toxic Smile bewegen sich musikalisch im Progessive Metal und sind auch auf dem neuen Werk ihrem Stil treu geblieben. Der Opener „From Inside Out“ zeigt diesen stilistischen Ansatz bereits sehr deutlich. Nach atmosphärischen, etwas jazzigen Gitarrenmotiven setzt ein markanter Basslauf ein, unterlegt von melodischen Keyboards. Sobald dann aber die Gitarren in Richtung Metal wenden und das Schlagzeug ebenfalls den Druck erhöht, steigt die Dynamik. In dem Song wechseln sich kraftvolle Passagen mit herrlich sanften Teilen ab, bei denen auch mal Violinenklänge eingeflochten werden. Und im letzten Drittel wird es dann für einige Momente gar recht sanft. Diese einzelnen Teile passen ganz hervorragend zusammen und bilden eine ausgewogene Klanglandschaft. Hier stimmt die Mischung der unterschiedlichen Härtegrade perfekt.

„Barefooted Man“ wechselt ebenfalls mit sanften eingängigen Melodielinien und harten Metal mäßigen Rhythmuspassagen. Der mehr als achtminütige Song ist darüber hinaus durchsetzt von zahlreichen Soli. „Needless“ weist neben eingängigen Melodiepassagen auch etwas sperrig wirkende Teile auf, die nicht sofort beim ersten Hören ins Ohr gehen wollen. Das muss sich dann erst erarbeitet werden.

Mit „Love Without Creation“ kommt dann die sanfteste Nummer des Albums, die darüber hinaus gar einige Pop-Elemente aufweist. Marek greift in diesem Stück zu Saxophon und Piano und die Gitarren und das Schlagzeug sind weit vom Metal entfernt. Ein Stück zum Durchatmen, auch wenn es das bisher nicht gebraucht hat. Eine herrliche Kombination aus Orgel, E-Gitarre und Bass sowie treibendem Schlagzeug stellt sich dann in „Rayless Sun“ dar. Larry passt seine Gesangsstimme an, die hier noch mehr Druck zu bekommen scheint. Im mehrstimmigen Refrain laufen dann die Fäden zusammen. Ein klasse Nummer. „King Of Nowhere“ und „Afterglow“ (hat nichts mit dem Genesis-Klassiker zu tun) runden dann das Gesamtbild ab.

Nach ihrem letzten Werk „I’m Your Savior“ legen Toxic Smile in diesem Jahr mit „7“ nach und festigen so ihren Stellenwert in der deutschen Progressive Metal-Szene. Ein klasse Werk.

Stephan Schelle, November 2013

   

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