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TNNE – Life
3.0 Sechs Jahre sind ins Land gegangen, bis die Luxemburger Band TNNE einen Nachfolger für ihr bemerkenswertes Album „Wonderland“ präsentiert. Das neue, dritte Werk heißt „Life 3.0“ und basiert auf dem ersten Buch des vier Bücher umfassenden Roman-Zyklus „Otherland“ des amerikanischen Science Fiction-Schriftstellers Tad Williams. Die Presse bezeichnete das Werk auch als das „Herr der Ringe“ des 21. Jahrhunderts. |
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Das
Album erscheint im sechsseitigen Digipak mit achtseitigem Booklet. Sechs
Stücke enthält der Silberling, dessen Laufzeiten zwischen 2:08 und 13:28
Minuten Spielzeit liegen. Im
Opener „The Net“ wird die Handlung kurz von Roby Rinaldetti erklärt.
Auszug aus der Buchinfo: Otherland
ist ein Universum, in dem Fantasy Realität werden kann. Es wird von den
reichsten und skrupellosesten Männern der Erde regiert. Sie nennen sich
die Gralsbruderschaft. Angelockt von der Vision einer strahlenden, einer
goldenen Stadt versammeln sich neun Menschen im VR, um sich dem Bösen
entgegenzustellen und seine Pläne zunichte zu machen. Der
3:45minütige Opener bietet sehr schöne melodiöse Parts, die wie eine
Ouvertüre wirken und durch den gesprochenen Text in das Thema einleiten.
Das macht neugierig auf den Rest des Albums. Das
13:28minütige „Dreaming Awake“, das zugleich der längste Track des
Albums ist, schließt nahtlos an. Druckvolle Drums und herrliche
Gitarrensoli leiten in das proggige Stück ein. Dann kommt Patrick Kiefer
mit seinem sehr angenehm ins Ohr gehenden Gesang, der hervorragen in den
Progbereich passt. Das ist Neoprog, den die Band mit jazzigen
Keyboardeinlagen würzt und der auch sehr atmosphärische Passagen enthält
die an Bands der Marke RPWL erinnern. TNNE wechseln in dem Longtrack immer
mal wieder zwischen ruhigeren und druckvolleren Passagen. Dann
geht es im 8:17minütigen „No Man’s Land“ wieder recht Neo-proggig
mit leichtem Saga-Feeling weiter. Der Song wird von einem sehr druckvollen
Bass vorangetrieben. Ein klasse Song mit eingängiger Melodie. Ein fetter
Bass und eine Keyboard-Linie, die funkig/jazzig ein leichtes Michael
Jackson „Billie Jean“-Feeling hervorrufen, starten in den 7:08minütigen
Song „Behind The Mirror“, der sich aber schon nach wenigen Momenten
nach einem fetten, rockigen Part in einen lupenreinen Neoprog-Song
wandelt. Das ist sehr atmosphärisch angelegt. Gesang und Melodie erinnern
hierbei wieder eine Spur an RPWL. Im letzten Drittel kommt dann noch ein
sehr schönes Gitarrensolo auf, das dem Song das I-Tüpfelchen beschert. Mit
technoiden Keyboardsounds startet dann das 7:52minütige „Heavenly
Visions“, das kurz darauf mit druckvollem Schlagwerk und
Gitarrenkaskaden in einen proggigen Part übertragen wird. Die
Rhythmusgruppe und die Gitarre wandeln dabei schon fast im gemäßigten
Progmetal. Und mit dem zweiminütigen Instrumentalstück „Harvest“
endet dann das Album recht atmosphärisch als Epilog. „Life
3.0“ der Luxemburger Band TNNE ist ein würdiger Nachfolger ihres
2017’er Albums „Wonderland“. Damit hat die Band wieder ein sehr
stimmiges Neoprog-Album vorgelegt. Stephan Schelle, Januar 2023 |
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