Thomas Wasskönig – Back From Nowhere
Sireena Records (2015)
(12 Stücke, 55:04 Minuten Spielzeit)

Der Multiinstrumentalist Thomas Wasskönig sollte den Freunden deutscher Rock- und Bluesrockmusik bestens bekannt sein, war er doch unter anderem Mitglied der Bands Grobschnitt und Pee Wee Bluesgang. Und auch Jutta Weinhold hat er musikalisch begleitet. Im Juli 2015 erscheint, nach 40 Jahren Live- und Studioarbeit für andere Musiker oder als Bandmitglied endlich das Solo-Debütalbum von Thomas Wasskönig unter dem Titel „Back From Nowhere“.


War das Album von Thomas zunächst als Eigenproduktion gedacht, fand er schließlich im deutschen Label Sireena Records einen adäquaten Partner, der die CD im Jewelcase mit 16seitigem Booklet herausbringt.

Acht der zwölf Stücke wurden von Thomas komponiert. Von den restlichen vier stammt die Musik bei zwei Stücken von Harald Heinrichs und ein Song von Annemarie Bron. Grobschnitt-Fans sollten bei dem letzten Stück „Tribute To G“ aufhorchen, wurde dies doch von Thomas zusammen mit Milla Kapolke, Stefan Danielak (Wildschwein), Rainer Loskand (Toni Moff Mollo) und Gerd Otto Kühn (Lupo) geschrieben.

Und in der Tat klingt das gut achtminütige „Tribute To G“ streckenweise wie ein Stück von Grobschnitt, das in dieser Form aber sehr Keyboardlastig ist und in Richtung Melodicrock mit Popelementen weist.

Thomas hat fast alles allein eingespielt. Neben dem Gesang spielt er auch Keyboards, Gitarre, Pedal Steel Guitar, Bass und ist für die Schlagzeugprogrammierung verantwortlich. Lediglich den Backgroundgesang hat er Olaf Malguth, Karin Klinge und Jaquline Postma sowie Saxophon und Flöten Peter Sagurna überlassen.

Das Dutzend Songs zeigt einen auf unterschiedlichsten musikalischen Wegen wandelnden Thomas Wasskönig. Der Opener „All You Need Is Fantasy“ wirkt durch Bläsersounds und Rhythmus wie ein Popsong mit leichtem Swing-Einschlag. Rock mit zartem Countryeinschlag im balladeskem Gewand gibt es dann mit „Are We Really Lost“.

Das Titelstück wirkt dann wie eine Zeitreise, bei dem Thomas verschiedene musikalische Elemente miteinander verbindet. Rock, Gospel und Pop sind einige der Zutaten, die er hier vermischt. Einen Hauch Country gibt es dann wieder in „Between The Stars“. In dieser Nummer kommt allerdings sein Gesang etwas dünn rüber. Hier hätte ich mir ein kräftigeres Organ gewünscht. Dem Titel entsprechend kommt dann im Song „The Blues“ der Blues zum Einsatz. Hier zeigt Thomas, das er einen perfekten Slowblues komponieren und spielen kann, bei dem gar Pink Floyd artige Sounds eingewoben werden die an „Dark Side Of The Moon“ erinnern. Auch in den restlichen Songs zeigt Thomas Wasskönig diese Mixtur aus den unterschiedlichen Musikstilen.

Mit „Back From Nowhere“ hat Thomas Wasskönig sein Solodebüt veröffentlicht. Auf diesem präsentiert er eine Mixtur aus Country, Rock, Blues, Pop, Ballade und weiteren Stilrichtungen.

Stephan Schelle, Juli 2015

   

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