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The Progressive
Souls Collective – Sonic Birth Der Name The Progressive Souls Collective zeigt schon, dass es sich dabei um ein Musikprojekt handelt, bei dem verschiedene Musiker eingebunden sind. Kopf und Initiator ist der deutsche Musiker Florian Zepf, der Gitarre gespielt, Backgroundgesang sowie zusätzliche Programmierung und Perkussion hinzugefügt und alle Songs komponiert hat. Daneben hat er sich noch zahlreiche Musiker hinzugeholt, von denen einige sehr bekannte Namen der Progszene wie Keyboarder Derek Sherinian, Conner Green (Haken) und Kevin Moore an der Einspielung beteiligt waren. Für den Gesang konnte Zepf den serbischen Sänger Vladimir Lalic gewinnen. Und auch symphonische Instrumente wie Cello, Violine oder Harfe finden sich in den Songs wieder. |
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Gestartet
wird mit dem 4:58minütigen „Metature“, das mit flirrenden
Synthesizersounds und langgezogenen Gitarrensounds beginnt. Das wirkt zunächst
noch recht sphärisch. Nach gut einer Minute sorgt das Schlagzeug dann für
erste Progmetal-Elemente. Mystische, verfremdete Stimmen ergänzen diesen
vornehmlich instrumentalen Opener, der sich recht melodisch zeigt. Der
erste richtige Song ist dann das 2:49minütige „Comfortable Darkness“,
das sich nahtlos anschließt. Atmosphärisch mit leicht floydigem Touch
ist der Track angelegt. Sänger Vladimir Lalic setzt in diesem Stück
schon mal eine Duftmarke, die zeigt welch Einfluss er bei den einzelnen Stücken
hat. Auch dieser Song ist äußerst melodisch und geht gut ins Ohr. Im
folgenden 6:27minütigen „Killing True Beliefs“ wird dann der Härtegrad
angezogen. Doch bevor das passiert erklingen erst einmal Südamerikanische
Rhythmen. Nach wenigen Momenten geben die Musiker dann aber richtig Gas
und wechseln in den Progmetal-Modus. Ein klasse Song, der zwischen harten
und melodischen Parts wechselt. Vladimir Lalic geht mit seinem Gesang
dabei das ein oder andere Mal an seine Grenzen. Auch wirken die
Instrumentalpassagen recht technisch, finden aber beim Hören Zugang. Nach
dem metallisch/technischen „Fractal Emotion“ wird es dann im 6:50minütigen
„A Formula For Happiness“ wieder sanfter und melodischer. Ein Song der
wieder gut ins Ohr geht, im letzten Drittel sehr atmosphärisch ist und
mit Sprachsamples aufgewertet wird. Auch das 2:10minütige „Inner
Circle“ weiß durch seine eingängige Melodie zu gefallen. Der
einzige Song, der nicht von Vladimir Lalic allein sondern auch von der
Gastsängerin Megan Burtt gesungen wird, ist das 5:12minütige „You And
Me Alone“. Der Song fällt etwas aus dem Rahmen, da er neben seiner Eingängigkeit
in Richtung NeoProg weist. Ein wunderbarer Song, der unter die Haut geht.
Auch die beiden Gesangsstimmen fügen sich perfekt zueinander. Ein
Highlight auf dem Album, das man gerne wieder anwählt. Das
4:39minütige „Hurt“ ist ein Song mit fetten Riffs, dem sich dann der
15:37minütige Longtrack „Destiny Inc.“ anschließt. Hier hauen
Florian Zepf und seine Musiker ein abwechslungsreiches, fettes Brett raus.
Der Track hat alles zu bieten, was man von einem Longtrack erwartet.
Melodie-, Rhythmus- und Strukturwechsel, Soli, Breaks und auch mal schräge
Taktfolgen, Hochgeschwindigkeitsriffs und Stakkato artiges Schlagwerk. Das
Album wird dann von dem atmosphärischen, 1:35minütigen „Mind
Treasures“ und dem 6:19minütigen „With Others“ abgerundet, das
NeoProg-, Melodicrock- und Hardrock-Elemente aufweist. Der Song gehört für
mich ebenfalls zu den Highlights. Das
Album wirkt in sich stimmig und durch die nahtlosen Übergänge zwischen
den einzelnen Stücken recht kompakt und konzeptartig. The Progressive
Souls Collective wandeln dabei musikalische in den Gewässern von Bands
wie Dream Theater, Symphony X & Co., was ja kein schlechtes Umfeld
darstellt. Florian Zepf ist mit „Sonic Birth“ ein gutes
Progmetal-Album gelungen, das mit weiteren stilistischen Elementen
verziert ist. Stephan Schelle, Mai 2023 |
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