The Neil Campbell Collective – Particle Theory

The Neil Campbell Collective – Particle Theory
Just For Kicks Music (2007)
(8 Stücke, 41:59 Minuten Spielzeit)

Nach dem Debüt von The Neil Campbell Collective „3 O’Clock Sky” aus dem Jahr 2005, erschien 2007 der Nachfolger „Particle Theory”. Mir war diese Band bisher unbekannt. Das Collective besteht derzeit aus dem Namen gebenden Multiinstrumentalisten Neil Campbell, der Cellistin Nicole Collarbone und dem Schlagzeuger Mark Brocklesby, die als Trio das Album, eingespielt haben. Als weitere Gastmusiker fungieren noch zwei Sänger sowie weitere fünf Musiker, die in einigen der Stücke zum Einsatz kommen.


„Particle Theory“ ist ein sehr schönes Gitarren-/Cellobetontes Album geworden. Aber auch die Synthies kommen nicht zu kurz. Die Stücke stellen eine Mischung aus Prog, symphonischen und melodischen Rock, Elektronik, Folk und Akustik dar. Vor allem die Kombination aus den teils flirrenden und blubbernden Synthies (Ähnlichkeiten zur „Berliner Schule“ oder den Ozric Tentacles blitzen kurz auf) mit Perkussion und akustischen Gitarren hat eine ganz besondere Ausstrahlungskraft, die mir sehr gut gefällt. Und bei „More Particles“ kommen gar atmosphärische Sounds wie beim Pink Floyd Album „Meddle“ aus den Boxen.

Bis auf die beiden Tracks „The Line“ und „Angels And Aeroplanes“, die von Jeff Jepson gesungen werden, befinden sich nur Instrumentalstücke auf dem Album. Das von Nicole gespielte Cello übernimmt in einigen der Stücke dafür die Aufgabe der Leitmelodie. Die von Nicole sehr einfühlsam gespielten Passagen klingen wie zum Beispiel in „Aria“ sehr stimmig. Und bei „517“ zeigt uns Neil, welche Fingerfertigkeit er auf dem Saiteninstrument hat und erzeugt durch sein Spiel eine spanische Atmosphäre.

„The List“ sticht ein wenig aus der CD hervor, denn bei diesem Stück gehen Synthies und Cello eine Kollaboration ein. Hier wird weniger auf Melodie Wert gelegt, sondern Neil und Nicole erzeugen durch die Sounds mehr eine Stimmung, die etwas melancholisch, bedrohliches hat. Das klingt nach Klaus Schulze der frühen 70’er. Im abschließenden „Particle Theory 2“ geht es dann noch mal sehr traditionell zu, denn neben der Celtic Harp, die von Stan Ambrose gespielt wird, setzt Victoria Melia ihre Stimme ein, um dem Stück einen Gesangspart ohne Text zu verabreichen. Von dem etwas ruhigen Beginn sollte man sich nicht täuschen lassen, denn zum Ende hin nimmt das fast siebenminütige Stück noch mal richtig Fahrt auf.

„Particle Theory“ ist ein abwechslungsreiches Album mit viel Akustikgitarre, Synthie und Cello, das in sich sehr stimmig wirkt. Man kann es sehr relaxed hören, da sich die Melodien und Sounds sehr sanft ins Ohr bohren. Das Album gefällt mir sehr gut.

Stephan Schelle, Januar 2008

   

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