The Flying Eyes – Done So Wrong

The Flying Eyes – Done So Wrong
Trip In Time / World In Sound (2011)
(10 Stücke, 39:52 Minuten Spielzeit)

The Flying Eyes lieferten in 2009 ihr gleichnamiges Debüt ab. „Mit ihrem Debüt erntete die Band in Fachkreisen viel Lob, es wurde als eines der besten Werke für 70er Jahre Sound seit den Doors bezeichnet.“ Am 18.03.2011 erscheint nun der zweite Streich des jungen Rockquartetts aus Baltimore (USA), das den Titel „Done So Wrong“ trägt.


Will Kelly (Gesang und Gitarre), Adam Bufano (Gitarre und Orgel), Mac Hewitt (Bass und Gesang) und Elias Schutzman (Perkussion) haben sich auf dem neuen Album weiterentwickelt. Schon das etwas düstere Cover mit dem stilisierten Totenkopf, dem Käfer und den Krähen weist auf einen etwas dunkleren Sound, den die vier um eine Portion Druck sowie einem hypnotischen und Heavy Psychedelic Blues Rock Sound erweitert haben.

Auf ihrem Debüt erinnerten The Flying Eyes – vor allem durch den Gesang – an die Doors, was sie auch auf dem neuen Werk nicht ganz abgelegt haben, allerdings tritt die Nähe nicht mehr ganz so stark in den Vordergrund. Auch andere Einflüsse wie etwa im Opener „Death Don’t Make Me Cry“, das ein wenig an Black Sabbath (in gemäßigter Form) erinnert oder psychedelischer Spacerock, wie im siebeneinhalbminütigen Titelstück (das auch eine Spur Black Sabbath aufweist), treten auf dem Album zu Tage.

The Flying Eyes lassen die frühen 70’er auch auf „Done So Wrong“ aufleben und dabei machen sie wirklich nichts falsch, denn der hypnotische Sound der zehn Eigenkompositionen fesselt Freunde dieses Genres sofort. In den einzelnen Stücken lassen sie die Musik einfach fließen und schwelgen förmlich in ihnen, dass es eine wahre Freude ist.

Sehr schnell ins Ohr geht auch der zweite Song „Poison The Well“, der eine eigene Faszination ausstrahlt und damit gar radiotauglich ist. Es folgt das bluesige „Nowhere To Run“, während „Clouded“ psychedelische, spacige Momente heraufbeschwört, die ein wenig an The Doors erinnern. Atmosphärisch und schwer, mit bleischweren Gitarrenklängen, kommt „Heavy Heart“ aus den Boxen geflossen, ein nicht ganz dreiminütiges Instrumental.

Psychedelisch präsentiert sich dann – wie Pink Floyd & Co. in den Endsechzigern – „Sundrop“, gefolgt von Psychedelicfolk mit sehr schönem Akustik- und E-Gitarren-Einsatz. Neben den bisher erwähnten stilistischen Elementen, kommt hier durch die Gitarren und den Gesang auch noch eine Spur Neil Young-Atmosphäre auf. Ein wenig aus dem Rahmen fällt das letzte Stück „Leave It All Behind“, das mit seiner Mundharmonika und der Akustikgitarre an Songs von Bob Dylan erinnert.

Mit „Done So Wrong“ haben The Flying Eyes alles richtig gemacht und dem guten Debüt einen würdigen Nachfolger hinterhergeschickt. Bekanntlich ist das zweite Album ja meist das schwierigste, aber die vier Jungs haben es geschafft ihre Lockerheit zu erhalten und auf den Silberling zu transportieren. Das Album bietet sicherlich bekannte Klänge und erfindet den bluesgetränkten Psychedelicrock nicht wirklich neu, aber das muss ja auch nicht sein.

Stephan Schelle, März 2011

   

CD-Kritiken-Menue