The Enigma Division - The Enigma Division
Independent (2023)
(8 Stücke, 65:02 Minuten Spielzeit)

Am 27.01.2023 erscheint das selbstbetitelte Debütalbum von The Enigma Division. The Enigma Division, deren neue Musik bereits im Jahr 2019 angekündigt wurde, erregten mit ihren Independent-Veröffentlichungen der Stücke „1977“, „Afterglow“ und „Clarity“, die auch auf dem Album enthalten sind, sofort die Aufmerksamkeit von Prog-Fans auf der ganzen Welt. „Alle drei legten die Messlatte bei ihrer Veröffentlichung höher, dank ihrer einzigartigen Mischung aus 80er-Jahre-Synthie, Progressive Rock und Technical Metal sowie ihren auffälligen Videos“, so Very Metal Art.


Die Band setzt sich aus Gitarrist Conor McGouran [ex-Xerath], dem gefeierten Produzenten/Mixer/Komponisten/Drummer Ben Wanders [ex-Xerath/Shardbourne] und Ronan Burns sowie Gastauftritten von William Alex Young (Defences), Derek Sherinian (Sons Of Apollo/Planet X/Dream Theater) und Sam Bell (Mask of Judas/Solo) zusammen.

Gitarrist Conor McGouran erklärt, wie die Band entstanden ist: „The Enigma Division ist eine Idee von mir und Ronan Burns. Wir haben beide einen sehr breit gefächerten Musikgeschmack, und die Idee war, einen Sound zu kreieren, der all diese Einflüsse vereint und ihn zu unserem eigenen macht. Daraus ist ein Sound geworden, den wir als „Tech-Noir“ bezeichnen, da er unsere Vorliebe für atmosphärische Synthesizer-Musik der 80er Jahre, Filmmusik und Science Fiction mit extrem groovigen, schweren Riffs verbindet.

Sieben der acht Stücke haben Laufzeiten von 3:12 bis 8:39 Minuten Spielzeit. Kernstück des Albums ist das 19:51minütige „1977 – Ad Infinitum“.

Gestartet wird mit dem 3:12minütigen Stück „1977“, das mit bedrohlich wirkenden Klängen startet, die dann in einen melodischen Keyboardlastigen Teil mit fast schon orchestralen Ausmaßen und voluminösem Schlagzeug übergeht und in einem finalen Metalpart endet. Das wirkt wie eine Soundtrackmäßige Ouvertüre.

Weiter geht es mit dem 7:09minütigen „The Escapist“, das auch als weitere Single ausgekoppelt wurde. McGouran gibt einen Einblick in die neue Single: „‘The Escapist’ ist ein Song über tiefe Gefühle der Unzufriedenheit darüber, wo man im Leben steht, aber Kreativität ist der ein Faden, der hilft, eine existenzielle Krise zu überwinden. Musikalisch denke ich, dass Nevermore, Fear Factory und Brad Fiedel die treibenden Einflüsse für diesen Song waren. Es war auch mein erster Versuch, 8-saitige Gitarren zu verwenden.“ Das Stück „The Escapist“ ist ein kraftvoller und melodiöser Metaltrack, der mit außergewöhnlichen Keyboardsounds verziert ist. Ein mitreißender Song.

Mit „Echoes In The Deep“ schließt sich gleich noch ein Longtrrack an, der es auf 8:39 Minuten Spielzeit bringt. Elektronische Sounds und Klanglandschaften eröffnen das Stück, das nach wenigen Momenten in einen kraftvollen Part mit fetten Gitarren und Schlagwerk wechselt. Dann setzt der Gesang ein und es entwickelt sich ein weiterer fesselnder Metalsong in dem sowohl frickelige Gitarrenpassagen wie auch atmosphärische Klänge eingeflochten wurden. Das bringt Abwechslung in diesen langen Track. Weitere kraftvolle Metalsongs folgen bis dann mit dem 6:43minütigen „Clarity“ eine sehr atmosphärische Ballade ansteht, die von Piano und Keyboardklängen sowie einem markanten Rhythmus getragen wird.

Den Abschluss bildet dann der längste Song des Albums, das 19:51minütige „1977 - Ad Infinitum“, das hauptsächlich instrumental angelegt ist und nur von Sprachsamples unterbrochen wird. Synthsounds und ein Piano eröffnen diesen Longtrack sehr sanft und sinnlich. Nach zweieinhalb Minuten legt die Band dann aber mit einem druckvollen Sound los, der von den atmosphärischen Keyboardklängen begleitet wird. Dieser Kontrast passt perfekt zusammen. Nach einem Sprachsample folgt ein wunderbares Gitarrensolo. Ein grandioses Stück, das für mich das Highlight des Albums darstellt, da es eine hohe Intensität ausstrahlt und das Kopfkino anschaltet.

The Enigma Dimension hat mit dem selbst betitelten Debütalbum ein sehr intensives Werk in der Schnittmenge aus Metal und atmosphärischen Klängen geschaffen. Vor allem das Kernstück, das 19:51minütige „1977 - Ad Infinitim“, rechtfertigt schon den Kauf des Albums.

Stephan Schelle, Januar 2023

   

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