The Dark Unspoken – Beyond Your Control
Echozone / BOB-Media (2013)
(14 Stücke, 63:08 Minuten Spielzeit)

Das Unausgesprochene, Themen, die oft verschwiegen bleiben, haben sich The Dark Unspoken auf die Fahne geschrieben. Bereits seit 1997 entwickelt das von Darkun gegründete Projekt aus Ostwestfalen-Lippe unter diesem Motto konsequent seinen ureigenen Sound weiter. So lassen sich Einflüsse von den 80ern bis zu den 2000er, sowie von Wave bis Dark Electro darin finden. Ursprünglich als Soloprojekt gestartet, ist The Dark Unspoken mit dem Gitarristen Dirk und dem Drummer Micha (beide ex-NCOR) im Laufe der Zeit zur Band herangewachsen. Im Januar 2012 stieg Thorsten als Keyboarder in die Band ein.

„Beyond Your Control“ ist das mittlerweile vierte Album der Band, das im Herbst 2013 auf den Markt kam. Die 80er Jahre sind gleich im ersten Track, dem Instrumentalstück „Life Cycle“ herauszuhören. Hier werden unter anderem Sounds verwendet, die an Bands wie OMD erinnern. The Dark Unspoken vermischen dies aber mit modernen Klängen, so dass etwas gänzlich Neues entsteht. Ein guter Einstieg in das Album.

Ein stampfender, elektronischer Beat, so wie man ihn von Trio’s „Da Da Da“ her kennt, startet in den zweiten Track „Back Back Back“. Nach gut einer halben Minuten kommen aber sägende Synthiesounds hinzu und wenn dann Darkun beginnt zu singen, dann geht dieses Stück mehr in den Industrial/Dark Electro-Bereich über.

Die Rhythmen, die in „Breakthrough“ verwendet werden, kommen einem recht bekannt vor (Erasure, Depeche Mode & Co. lassen grüßen). Und sobald der Gesang angestimmt wird, kommt einem sofort der Hit „I Like To Move It“ von Reel 2 Real in den Sinn. Doch The Dark Unspoken machen auch aus diesem Ansatz ihr eigenes Ding, das recht gut rüberkommt und bei dem man kaum ruhig vor den Boxen sitzen bleiben kann.

Mit stampfendem Beat und einer sehr eingängigen Melodie präsentiert sich „Enough Is Enough“. In „Highway“ kommen wieder Sounds zum Tragen, die irgendwie bekannt zu sein scheinen, die ich aber nicht genau verorten kann. Mich erinnert das ein wenig an Songs von Bands wie Camouflage. Industrial/Electro mit schnellerem Beat gibt es dann in „15 Years“. Das Ganze ist sehr abwechslungsreich auf dem Album zusammengestellt und endet offiziell mit dem zehnten Stück „Leaving Bodies“, das dunkle Synthiedrones durch den Raum schickt und wie ein Soundtrack wirkt.

Danach folgen noch vier Bonusstücke, die aus Remixen bzw. alternativen Stücken bestehen, von denen aber nur „Breakthrough“ auf dem Album enthalten ist. Die anderen scheinen älter zu sein, fügen sich aber gut in das Gesamtbild der CD ein.

„Beyond Your Control“ von The Dark Unspoken ist ein Album das den Charme der 80’er Jahre Electropop- und Wave-Musik mit modernen elektronischen Stilen und Sounds verbindet. Aus diesem Grund hat man immer das Gefühl sowohl Vertrautes wie auch Unbekanntes zu hören. Eine gelungene Mischung.

Stephan Schelle, Januar 2014