The Black
Noodle Project – Code 2.0 Nachdem sich Jérémie Grima und sein kongenialer Partner Sébastien Bourdeix, die als The Black Noodle Project firmieren, vier Jahre zwischen den letzten beiden Alben Zeit gelassen haben, folgt das neueste Werk bereits nach gut zweieinhalb Jahren. Dieses mittlerweile siebte Album des The Black Noodle Project nennt sich „Code 2.0“ und enthält sieben Stücke die mit „Acte I“ bis „Acte VI“ sowie dem „Acte Final“ betitel sind. Anzumerken ist, dass Sébastien Bourdeix dieses Mal die Hauptverantwortung übernommen hat, das sich Jérémie Grima eine Auszeit nahm um an seinem neuen Roman zu arbeiten. |
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Die
sieben Parts von „Code 2.0“ repräsentieren den Soundtrack zu einer
Reise ins eigene Innere und stellen einen Kreislauf dar, der in Act 1 die
Geburt und das Aufwachsen, in Act 2 das Erlernen und Irreführungen, in
Act 3 Visionen einer Welt, in Act 4 Liebe, in Act 5 Weiterbildung,
Entwicklung und Standfestigkeit, in Act 6 das Glück, Vater zu werden und
eine Familie zu haben und im finalen Act schließlich den Tod
thematisiert. Das
Ergebnis ist ein starkes Album im Stile des instrumentalen Art- bzw.
Postrocks. Los geht es aber zunächst mit sphärischen, elektronischen Klängen
im eröffnenden „Acte I“. Nach gut einer Minute setzt dann die Gitarre
ein und es erklingt ein sehr schöner, ruhiger und melodischer Part.
Dieser dauert aber gerade mal 45 Sekunden bis dann härtere Riffs und das
Schlagwerk in Postrockgefilde leiten. Diese härteren Passagen wechseln
sich mit den ruhigen und sanften ab und bilden so ein faszinierendes
Klangbild. Hier zeigt sich schon die Marschrichtung, in der sich das neue
Album des The Black Noodle Project bewegt. Recht
rockig geht es dann in „Acte II“ zu. Da zeigen sich einige
Hardrockelemente, die schnell in Blut und Bein gehen. Aber auch in diesem
Track wechselt Sébastien Bourdeix zwischen den druckvollen und sanften
Passagen, was den Reiz des bzw. der Stücke ausmacht. Dabei geht er immer
sehr melodisch ans Werk. Traumhafte Gitarren-Sounds bietet dann „Acte
III“. In diesem Stück kommt dann auch zum ersten Mal Text auf, der in
französischer Sprache gesprochen wird. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig
und stellt für mich den einzigen Kritikpunkt dar. Ein
ebenso traumhafter Titel ist „Acte IV“ mit seinen atmosphärischen
Gitarrenlicks. In „Acte V“ lässt es Sébastien Bourdeix dann wieder
etwas mehr krachen und begibt sich wieder in Postrock-Gefilde. Im zweiten
Teil dieses Stückes kommen dann auch leicht proggige, sanfte
Gitarrenparts hinzu. Elektronische Sounds und Baby- bzw. Kinderstimmen
sind dann in „Acte VI“ zu hören. Während im ersten Part
Tasteninstrumente und atmosphärische Gitarre das Bild bestimmen, zeigt
sich der zweite Part durch eine proggigere Version der Gitarren. Dieser
erinnert mich an die deutsche Formation Nautilus. Der finale Abschluss
zeigt dann eine etwas melancholische Note. Hier wird ein in französischer
Sprache gesungener Text von Sandrine Bourdeix dargeboten. Stimmlich passt
dies besser zur Musik als die zuvor gesprochenen Texte. Mit
„Code 2.0“ ist The Black Noodle Project, das quasi im Alleingang von Sébastien
Bourdeix auch ohne seinen Kompagnon Jérémie Grima entstanden ist und
eingespielt wurde, erneut ein sehr atmosphärisch dichtes Album gelungen,
das sich zwischen Art- und Postrock bewegt. Ein klasse Werk. Stephan Schelle, Juli 2020 |
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