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     The
    Black Cats Eyes – Decrypting Dreams Of Weird Animals And Strange Objects Das aus Frankfurt am Main stammende Rock-Quintett The Black Cats Eyes hatte im Jahr 2023 mit „The Empty Space Between A Seamount And Shock Headed Julia“ ein beeindruckendes Debütalbum veröffentlicht. Am 31.10.2025 legen sie nun ihren zweiten Longplayer nach. Wie schon beim Debüt haben sie auch dieses Mal mit „Decrypting Dreams Of Weird Animals And Strange Objects“ einen langen und recht sperrigen Titel gewählt.  | 
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	 Hier zunächst einige
      Infos aus dem Pressetext: Erneut
      bewegt sich die Band im Grenzbereich zwischen Psychedelic Rock, Krautrock
      und Post-Rock. Ihr Sound oszilliert zwischen hypnotischem Drive, verträumten
      Gitarrenklängen und dynamischen Spannungsbögen. Das Album besteht aus
      sechs Tracks, von denen jeder eine fünf- bis zehnminütige Klangreise
      darstellt. Bemerkenswert ist, dass zwei Bandmitglieder zum Songwriting
      beigetragen haben: Neben Gitarrist und Bandgründer Christian Blaser hat
      Bassist Jens Cappel die Hälfte des Materials geschrieben. Sein
      kraftvoller, direkter Stil ergänzt Blasers atmosphärischen Ansatz
      perfekt. Blaser kommentiert: „Auf dem Debüt habe ich alle Songs
      geschrieben. Als Gründer der Band lag mein Fokus zunächst darauf, eine
      musikalische Vision und Richtung festzulegen. Jens war zu diesem Zeitpunkt
      noch nicht so stark in den kreativen Prozess involviert, obwohl er ein außerordentlich
      talentierter und produktiver Musiker ist. Er veröffentlicht regelmäßig
      exzellente Musik auf den Bandcamp-Seiten seiner eigenen Projekte, wie zum
      Beispiel The Black Black Paint. Als es an der Zeit war, neues Material für
      das zweite Album zu schreiben, brachte Jens einige wirklich fantastische
      Demos mit.“ Stilistisch verbindet das neue Album – wie sein Vorgänger
      – klassische Einflüsse der 70er Jahre mit zeitgenössischem Rock. Man hört
      Anklänge an Can, Motorpsycho, Neu!, Indie- und Stoner-Rock, zusammen mit
      Verweisen auf David Gilmours Gitarrenästhetik. Die Musik ist
      instrumental, mit einer Ausnahme: Jens Cappel singt den letzten Track,
      „The Magic Ballon“. Der
      Titel des Albums – „Decrypting Dreams Of Weird Animals And Strange
      Objects“ – ist ebenso rätselhaft wie der ihres ersten Albums. Blaser
      erklärt: „Der Titel wurde von einem faszinierenden Konzept aus der
      amerikanischen Fernsehserie Westworld inspiriert. In der Serie sind
      humanoide Roboter mit Gefühlen und Träumen programmiert. Aber je
      menschlicher sie werden, desto mehr geraten sie außer Kontrolle – also
      beginnen die Programmierer, den von ihnen geschriebenen Quellcode zu
      analysieren und suchen mit Hilfe von Computerprogrammen nach Fehlern in künstlichen
      Gedanken, Gefühlen und Träumen. Übertragen auf unsere Realität ist der
      Titel ironisch gemeint. Unsere moderne Technologie vermittelt uns die
      Illusion, dass wir jeden Aspekt des Lebens vollständig kontrollieren können.
      Selbstoptimierung und die Kommodifizierung des Selbst werden zu den höchsten
      Zielen. Aber es ist eine falsche Illusion – wir sind nur winzige
      Fragmente eines größeren Ganzen, das wir nicht begreifen können. Vor
      diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Was kann Kunst zu unserer
      Wahrnehmung der Welt beitragen? Welche Bedeutung hat es, sich durch Musik
      auszudrücken? Durch Technologie, Mathematik, Physik und reine Vernunft
      kommen wir dem Wunder des Lebens oder dem Sinn der Existenz nicht wirklich
      näher. Was bleibt, sind Rituale, Beschwörungen, Ekstase. Musik, Tanz,
      Malerei, Geschichten – sie offenbaren für einen Moment den Kern des
      Lebens, richten unsere Verbindung zu ihm neu aus und verbinden uns mit dem
      Universum.“ Die CD erscheint in
      einem sechsseitigen Digipak, das allerdings nur wenige Informationen
      bereit hält. Gemastert wurde das Album von Eroc, was für den
      hervorragenden Klang spricht. Das Album, das bis auf
      das letzte Stück rein instrumental gehalten ist, beginnt mit dem etwas
      mehr als zehnminütigen „Hell Bent For Sæther“, das auch zugleich das
      längste Stück des Albums ist. Der Titel ist eine Abwandlung von Judas
      Priest’s Song „Hell Bent For Leather“ (vom 1978’er Album
      „Killing Machine“), bei dem das letzte Wort durch den Nachnamen des
      Motorpsychobassisten Bent Sæther ersetzt wurde. Eine E-Gitarren-Melodie
      leitet in das Stück ein, das nach wenigen Momenten durch weitere Gitarren
      ergänzt wird und so zunächst in Richtung Wishbone Ash & Co. weist.
      Es kommen aber auch proggige sowie Postrock-Klänge auf. Der treibende
      Rhythmus bringt das Stück darüber hinaus stetig nach vorn. Das besitzt
      eine hypnotische Wirkung. Ab der Mitte wird es dann ein wenig rockiger und
      die Band scheint sich in einer Jam-Ekstase zu befinden. Ein mitreißendes
      Stück. Sanfter beginnt dann das
      zweite Stück „The Walls Of Crystal Keep“. Hier bietet die Band
      atmosphärischen Artrock mit leichter Pink Floyd-Note. Die Leadgitarre von
      Christian Blaser, die von Keyboards, Bass und Schlagwerk dezent unterstützt
      wird, geht direkt unter die Haut. „Unicorn“ beginnt
      recht ruhig, doch der Schein trügt. Schnell wechselt die Band in einen
      treibenden Postrock artigen Part. „Sternenfels Space Gate“ klingt zunächst
      nach Spacerock, der ein wenig an Hawkwind erinnert. Doch schnell
      entwickelt der Track mehr Druck und geht durch die E-Gitarre wieder eher
      in Richtung Postrock. Der zweite Longtrack, „Everywhere I Rest My Head The Ground Is
      Shifting“, beginnt recht elektronisch. Dann setzt ein sehr markanter
      Schlagzeugrhythmus ein und wird durch atmosphärische Gitarren ergänzt.
      Die Band erzeugt damit wieder eine hypnotische Wirkung, bei der man aus
      dem Hier und Jetzt gebeamt wird. An das Ende hat die Band
      dann den Song „The Magic Balloon“ gestellt, der von Jens Cappel
      gesungen wird. Akustikgitarre und die leicht verfremdete Stimme besitzen
      eine psychedelische Note, die auch wieder an Pink Floyd & Co.
      erinnert. Zum Ende hin erhöht die Band dann im instrumentalen Teil die
      Dynamik. The Black Cats Eye
      machen auf ihrem zweiten Longplayer „Decrypting Dreams Of Weird Animals
      And Strange Objects“ da weiter, wo sie auf dem Debüt aufgehört haben.
      Ihr Zweitwerk hält die hohe Qualität des Erstlings und verströmt ein
      ums andere mal eine hypnotische Wirkung. Stephan Schelle, November 2025  | 
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