Taras Bulba - Sketches Of Babel
(1993)

Diese erste Veröffentlichung des Projektes Taras Bulba, das sind die beiden Musiker Tom "The Perc" Redecker und Volker Kahrs (letzterer bekannt als Ex-Keyboarder der Band Grobschnitt) wird in der Presse als das Winteralbum bezeichnet. Gemeint ist die etwas düstere Stimmung die von einigen Stücken ausgeht.

Das ganze beginnt mit Vogelgezwitscher dem ein gesprochener Text in einer mir unbekannten Sprache folgt. Die einsetzende Musik erinnert ein wenig an mittelalterliche Weisen.

Im zweiten Titel "Barune" kommt zum ersten Mal ein kräftiger Bass zum Einsatz. Die weibliche Gesangsstimme in diesem Stück vermittelt dann eine arabisch/asiatische Stimmung. Dieses Stück gehört zu den eingängigeren der CD.
 

 
 

Die Titel 4. bis 7. bilden "The Moonblood Suite". Titel 4 klingt dementsprechend auch wie eine Overtuere (klassische Geigenklänge). Nahtlos schließt sich Track 5 an der mit analogen Orgelklängen und Schlagzeug beginnt. Die weibliche Stimme, die einen französischen Text singt, steht allerdings im Gegensatz zu dem harmonischen Beginn. Ein, wie ich meine, etwas befremdlich klingender Titel. Mit Track 6 wird dann wieder ein ruhiger, von Klaviersounds bestimmter, Zwischenteil eingeflochten, dem ein mit Wellenrauschen unterlegter Synthisound folgt. Ein anfangs sehr melodischer Titel bei dem für meinen Geschmack der Gesang von Tom etwas störend wirkt. Nach einiger Zeit bekommt dieser Titel durch entsprechende Sounds wieder einen eher oriantalischen Touch.

Mit Track 8 und 9 folgen die wohl kommerziellsten Titel, da hier sofort wieder ein Rhythmus angestimmt wird, der die Beinmuskulatur ein wenig in Bewegung setzt. Auch ist in Track 8 die männliche Gesangsstimme angenehm zu hören. Durch die Kinderstimmen im Mittelteil des Stückes entwickelt sich eine afrikanische Atmosphäre. Der 9. Track geht ebenfalls sehr rhythmisch ins Bein.

Das letzte Stück "Die Warheit" könnte der Auftakt einer mehrteiligen Serie sein, da er vom Sound, Rhythmus und der Geschichte, die über die Melodie gesprochen wird stark an den Titel "Der Warheit letzter Schluß." von der CD "Peyote Moon" erinnert. Er ist zwar nicht ganz so rhythmisch und dynamisch wie der zweite Teil auf "Peyote Moon", geht aber ebenfalls gut ins Ohr.

Sicherlich ist dieses Album nicht so eingängig wie die anderen CD's, aber es enthält dennoch sehr interessante rhythmische Stücke. Die Aufmachung der CD ist sehr ansprechend und das Booklet geizt nicht mit Informationen. So sind die Texte der Titel im Original und in deutscher Sprache abgefaßt.

Stephan Schelle, Februar 1999

 
   

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