Subsignal – La Muerta
Gentle Art Of Music / Soulfood (2018)
(11 Stücke, 53:06 Minuten Spielzeit)

Die aus München stammende Band Subsignal veröffentlicht am 25.05.2018, zwei Jahre nach dem letzten Studioalbum „The Beacons Of Somewhere Sometime” ihren mittlerweile fünften Longplayer unter dem Titel „La Muerta”. Auf ihrem neuesten Werk gehen die fünf Musiker Markus Steffen (Gitarren), Arno Menses (Gesang), Ralf Schwager (Bass), Markus Maichel (Keyboards) und Dirk Brand (Schlagzeug), die sich mittlerweile zu einer schlagkräftigen Formation entwickelt haben, wesentlich melodischer und mit etwas angezogener Bremse, was den Metaleinfluss betrifft, vor.


Die neun Songs auf dem Album (das Intro „271 Days” und die Instrumentalnummer „Teardrops Will Dry In Source Of Origin” nicht mitgerechnet) sind sehr eingängig und werden von tollen Melodien bestimmt, die schnell, gut und nachhaltig in die Gehörgänge gehen. Darüber hinaus sorgen die sehr gute Produktion sowie Gastbeiträge von Sängerin Marjana Seminke (I Am The Morning), Markus Jehle (RPWL), Kalle Wallner (RPWL, Blind Ego) und Yogi Lang (RPWL) für noch mehr Atmosphäre.

Den Beginn macht das gut zweiminütige Intro „271 Days” in dem eine männliche Stimme in Spanisch einen Text spricht, während die Synthiesounds durch den Raum flirren. Dann setzen Gitarre und Schlagzeug ein und leiten druckvoll ins Album ein. Hier zeigt Markus Steffen schon seine Fingerfertigkeit an den Saiten seines Instrumentes.

Als ersten Song hat die Band dann das Titelstück gesetzt, das gleich mit einer wunderbaren Melodie in den Song einführt. Sobald Arno dann mit seiner Stimme einsetzt, entwickelt sich ein mitreißender Song der zwischen Progmetal und AOR wandelt. Und genau das ist auch das Stilmittel in dem sich die restlichen Songs des Albums bewegen. Auch die Instrumentalpassagen sind gut platziert und mitreißend eingespielt worden. Das hält einen von Beginn an gefangen.

Gänsehaut bietet dann der Refrain von „The Bells Of Lyonesse”, das einen hymnenhaften Charakter aufweist. Dazwischen sind die Passagen teils durch filigrane Fingerarbeit verziert. Sehr proggig beginnt „Every Able Hand” mit einem Synthiesolo, das auch einige Spinett artige Klänge bietet. Ein leichter Hauch von Asia weht hier durch den Raum. „Teardrops Will Dry In Source Of Origin” zeigt sich dann als verträumtes, von der Gitarre betontes Zwischenspiel, das mich so ein bisschen an die Musik eines Anthony Phillips erinnert.

Neben den weiteren Stücken sei hier noch der letzte Song, die Ballade „Some Kind Of Drowning” erwähnt, bei dem Arno Menses ein Duett mit Marjana Seminke eingeht. Leichte Wehmut kommt hier auf, während sich die beiden Stimmen sehr gut ergänzen und für einen Gänsehaut mäßigen Abschluss sorgen.

Mit „La Muerta” setzten Subsignal ihren Erfolgsweg kontinuierlich fort. Mitreißende, teils hymnenhafte Melodien und fesselnde Instrumentalparts, verbunden mit dem typischen ausgeprägten, handwerklich auf hohem Niveau stehenden Stil der Band, sind die Markenzeichen von Subsignals neuestem Output. Ich bin schon sehr gespannt auf die Liveumsetzung, bei der so manche Besucher gewiss lauthals in die Texte einsteigen werden. Ein tolles Album.

Stephan Schelle, April 2018

   

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