Streetmark –
Sky Racer Gut anderthalb Monate, nachdem Sireena Records mit „Dry” das dritte Album der deutschen Rockformation Streetmark veröffentlichte, geht es am 05.06.2015 auch schon mit einer weiteren Wiederveröffentlichung der Düsseldorfer Formation weiter. „Sky Racer“ markierte das vierte Werk von Streetmark, bei dem von der Urbesetzung nur noch Dorothea Raukes übrig geblieben war. |
||||
Auch
wenn Raukes & Co. nicht der aufkommenden „Neuen Deutschen Welle“
folgen wollten, so ist der Zeitgeist, der sich in den vielschichtigen
Kompositionen widerspiegelt (zum Beispiel kommt Reggae auf und der Song
„You Want It“ ist klar in der Strömung der aufkommenden 80’er
verhaftet) und immer noch stilistisch Classic-, Progressive-, Krautrock
und elektronische Musik miteinander verbindet, doch deutlich herauszuhören.
Aufgenommen wurde das Album in den Dierks-Studios, in denen zuvor auch
schon die Scorpions produziert wurden. Das
ReRelease des Albums wurde von den Originalbändern gezogen und erscheint
erstmals auf CD. Leider existierten wohl keine weiteren Aufnahmen, so dass
man als Fan auf Bonusstücke verzichten muss und das Album somit gerade
mal eine halbe Stunde lang ist. Dafür wurde dem vierseitigen Digipack ein
achtseitiges Booklet mit Linernotes und zwei Fotos spendiert. Allerdings
unterscheiden sich der Text nicht von der Wiederveröffentlichung von
„Dry“. Funky/krautig
geht es zunächst im Opener „We Have Won“ zu. Damit beginnt das Album
sehr eingängig und radiokompatibel. Elektronisch wird es dann im nächsten
Stück „I Will Follow You“, bei dem zunächst Dorothea ein
Keyboard-Intro spielt. Danach entwickelt sich der Song zu einem treibenden
Stück. Markant sind hier aber die typischen 80’er-Jahre Keyboardsounds,
die den Zeitgeist widerspiegeln. „Lullaby“
ist, dem Titel entsprechend ein einlullender Song, zumindest bis er nach
gut anderthalb Minuten in einen recht proggigen, aber immer noch recht
verhaltenen Part abschweift. Ein wenig erinnert mich das ganz entfernt an
Alan Parsons-Balladen, was sicherlich auch an Dorotheas Gesang liegt. Mit
„When You Got That Feeling“ ziehen Streetmark dann aber wieder den
Rhythmus gründlich an. Der Song ist ein richtiger Rocker. Reggaerhythmen
tauchen dann beim Instrumentalstück „Stick To Reggae“ auf. Eine sehr
relaxte Nummer in der Prog mit Reggae vermischt wird. Im Folgenden
ebenfalls instrumentale Titelstück nimmt die Band dann aber wieder
richtig Fahrt auf. Ein richtig treibender Track, der auch heute noch Spaß
macht und an frühere Großtaten anschließt. Ein bisschen folkig wird es
dann gar im abschließenden Instrumentalstück „Streaming“, das ein
Duett aus Akustik- und E-Gitarre darstellt. Auch
wenn „Sky Racer“ nicht ganz an die Klasse des vorangegangenen Albums
heranreicht, so ist es doch sehr zu begrüßen, dass Sireena-Records
dieses Werk ausgegraben und erstmals auf CD veröffentlicht hat. Ich wünsche
mir allerdings, dass die beiden ersten Alben ebenfalls nicht lange auf
sich warten lassen. Stephan Schelle, Mai 2015 |
||||