Straight
Shooter – Flyin’ Straight / Rough 'n Tough Sireena Records veröffentlichen am 17.06.2022 vier der fünf Alben der deutschen Band Straight Shooter, die im Zeitraum 1978 bis 1983 erschienen sind erstmals auf CD (ihr zweites Werk „My Time – Your Time“ fehlt dabei). Die vier Alben wurden auf zwei CDs verteilt. Dabei ist das Label nicht chronologisch vorgegangen, was auf die Laufzeiten der jeweiligen Originalalben zurückzuführen ist. „Flyin‘ Straight“ und „Rough ‘n Tough“ sind die Alben Nummer drei und vier von Straight Shooter. |
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Während
die zeitgleich von Sireena Records veröffentlichten beiden Alben „Get
Stright“ und „5“ auf einer CD zwei unterschiedliche Gesichter von
Straight Shooter zeigen, bieten die beiden Alben „Flyin’ Straight“
und „Rough ‘N Tough“ gut gemachten Hardrock aus Deutschland. Die CD
beginnt mit den acht Originalstücken des Albums „Flyin’ Straight“
aus dem Jahr 1981. Eingespielt wurde das Album in der Formation
Georg Buschmann (Gesang), Mark Wulf (Bass), Friedhelm Misiejuk
(Schlagzeug), Frank Kobe (Gitarren), Günther Striepling (Gitarren,
12seitige Gitarre), Hans Plankert (Keyboards). Daneben wirkten als Gäste
noch Gregor Henley (Gitarre auf „Money“) und die Paradise Singers
(Backgroundgesang bei „Straight Fighting Man“) mit. Gestartet
wird mit dem sehr rockigen „Straight Fighting Man“. In diesem Song
wirkt Georg Buschmanns Stimme allerdings sehr angestrengt und gepresst.
Das ändert sich aber im 3:28minütigen „Live Date“, das sich von
einer sehr melodischen Seite zeigt. Das
3:20minütige Stück „Look At The Inside“ beginnt mit einem gut einminütigen
Intro, der „Toccata“ von Johann Sebastian Bach. Dann zieht die Band
die Zügel an und legt mit Stakkatoartigen Schlagzeugrhythmen und
kraftvollen Riffs los und transformiert das Stück in einen Hardrocksong. Balladesk
und verträumt wird es dann im 5:12minütigen „Helpin’ Hands“. Eine
wunderbare melodiöse Nummer. AC/DC-Feeling kommt im nächsten Song, dem
3:44minütigen „Nobody There“ auf. Mit stampfendem Beat präsentiert
sich die Hardrocknummer „Stop Talkin’“, die ordentlich mitreißt.
Boogiemäßig ist dann der Ausklang mit dem 3:20minütigen „Money“. Das
Album „Rough ‘N Tough“ wurde ursprünglich 1982 veröffentlicht.
Hier gab es zum Vorgänger einige Besetzungswechsel. Das LineUp stellte
sich wie folgt dar: Georg Buschmann, (Gesang), Mark Wulf (Bass), Zeebee
(Schlagzeug), Frank Kobe (Gitarren), Peter Rabowski (Gitarren), Hans
Plankert (Keyboards) und Charly Schade (Synthesizer). Musikalisch
wurde aber wieder melodischer Hardrock geboten. Das zeigt auch schon der
klasse Song „Frame Of Mind“ (6:39 Minuten) mit dem das Album beginnt.
Klanglich hat die Band hier noch mal zugelegt und auch die Synthieanteile
verstärkt, was dem Gesamteindruck aber nicht schadet, da die Synthies den
Gesamtsound stützen. Im
4:10minütigen „High Speed Lover“ machen sie ordentlich Feuer und
Druck. Die Keyboards erinnern dabei wieder ein wenig an Jon Lord.
Ansonsten ein knackiger Hardrocksong. Auch das 4:19minütige „Straight
Movin’“ erinnert eine Spur an Deep Purple, AC/DC & Co. und besitzt
einen sehr druckvollen Basslauf. Gänsehaut
verbreitet das Gitarrenlastige Intro von „Dealer Stealer“, das sich
nach 0:45 Minuten in einen treibenden Hardrocksong wandelt. Toller Song.
Auch das 4:11minütige „I’m The Midnight Rider“ besitzt einen
eindrucksvollen Beginn. Keyboardflächen und ein fettes Bassmotiv leiten
in den Track ein, der sich ebenfalls in einen treibenden Hardrocksong
wandelt. Das
überwiegend instrumentale „Movin’ Outside - Movin’ Inside“ zeigt
sich von einer sehr elektronischen Seite mit treibenden Rhythmen. Der
2:53minütge Track hat einen leicht proggigen Anstrich und erinnert mich
an die britische Band Galahad. Das 4:14minütige „Rescue Me“, das später
auch noch in leicht veränderter Version auf dem Album „5“ neu
eingespielt wurde, ist eine treibende Rocknummer. Einen
leichten NDW-Einschlag hat - vor allem durch die Keyboards - das 3:48minütige
„Hold Your Head Up“. Schwere Riffs weist dagegen das 3:28minütige
„Set Me Free“ auf, das ebenfalls auf dem Album „5“ erneut
erschienen ist. Das gleiche gilt für den letzten Track, das Instrumental
„Straight Waves“, das stark im Popgefilde wandelt. Sireena
Records hat hier - neben der Veröffentlichung von „Get Straight“ und
„5“ - zwei weitere tolle Alben aus der deutschen Rockgeschichte
ausgegraben und ans Tageslicht befördert. Die erstmals auf CD
erschienenen Alben gehören aus meiner Sicht in jede gute Rocksammlung. Es
ist zu hoffen, dass auch das zweite Album der Band („My Time – Your
Time“) noch nachgeschoben wird. Stephan Schelle, Juni 2022 |
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