Stone Water – Make Me Try
Timezone (2023)
(11 Stücke, 48:36 Minuten Spielzeit)

Was ursprünglich als Albumprojekt von Robert Wendt geplant war, hat sich mittlerweile zu einer Band mit dem Namen Stone Water entwickelt. Daraus entstand das Debütalbum der vierköpfigen Band, die sich mittlerweile um den Gitarristen Ben Forrester erweitert hat, das den Titel „Make My Try“ trägt und am 15.09.2023 erscheinen wird.


Es begann mit einer durch die Pandemie bedingten Zwangspause, in der Tour-/Studio-Gitarrist Robert Wendt die „geschenkte“ Zeit nutzte, um mit dem Songwriting zu einem Album zu beginnen. Der anfängliche Frust über eine abgesagte Tournee wandelte sich in Inspiration und Kreativität, die den Grundstein für das vorliegende Album bildeten. Aus dieser Motivation heraus fanden sich die vier befreundeten Musiker Bob Beeman (Gesang), Artojm Feldtser (Bass, u.a. High South), Hanser Schüler (Schlagzeug, u.a. Vdelli) und eben Robert Wendt an der Gitarre zusammen, die sich „on the road“ in verschiedenen Bands und Projekten kennen gelernt hatten. So unter anderem als Tour- und Studiomusiker der Band um Blues-Sängerin Vanja Sky, mit der man im vergangenen Jahr im Rahmen des WDR Rockpalast spielte.

Für die Aufnahmen zu „Make My Try“ quartierte sich die Band im Hamburger Schalltone Studio ein und machte sich mit viel Leidenschaft an die Arbeit. Herausgekommen ist ein 11 Song starkes Album mit einem erfrischenden unverbrauchten und zeitgemäßen Sound, dessen deutliche Vintage-Vibes einer Liebeserklärung an die späten Sechziger Jahre gleichkommen.

Stone Water spielen Soul getränkten Rock und verweben Southern- und Americana-Einflüsse mit dem Sound des Swinging London. Ihre Musik ist geprägt von jeder Menge „Mississippi-Mud“ alter Bluesgrößen, gepaart mit der Energie und dem Spirit traditioneller 60er Jahre Bands.

Mit dem von Martin Meinschäfer (u. a. Hendrik Freischlader Band) in den Megaphon Tonstudios gemasterten und mit einem warmen Analogsound veredelten Debütalbum „Make Me Try“, begeben sich Stone Water auf eine viel versprechende Reise, die noch am Anfang steht - doch der Weg ist häufig aufregender als das Ziel.

Das Album erscheint als CD in einem sechsseitigen Papersleeve. Gestartet wird mit dem 3:18minütigen „Stony Rock“, das - man könnte es auch schon vom Titel her ableiten - im Stile der Rolling Stones gehalten ist. Ein klasse Rocksong. Amerikanisches Southern Rock-Flair verströmt dann das 4:44minütige „Change“, bei dem Bobs Stimme typisch amerikanisch und eine Spur dreckig klingt.

„Scarecrow“ bietet dann Bluesrock mit Mississippi-Delta-Feeling. Hier sorgen vor allem die Mundharmonika und die Bottleneck-Technik für diese Atmosphäre. Mit knapp über sechs Minuten ist der Titelsong der Längste des Albums. Ein sanfter Southern Rock Song, der in einem ekstatischen Ende mündet.

Stone Water präsentieren straighten Rock der immer wieder mit Southern Rock-Elementen gespickt ist und an Bands wie Lynyrd Skynyrd oder auch Little Feat (wie in „Fare Thee Well“) erinnern. Aber auch Songs mit leichtem Stones-Feeling finden sich auf dem Album. Und mit „Sway“ hat die Band dann auch noch eine Coverversion eines Rolling Stones Songs (vom Album „Sticky Fingers“) auf’s Album genommen.

Die aus Deutschland stammende Band Stone Water präsentiert auf ihrem Debütalbum „Make Me Try“ Rock, der von Einflüssen aus Southern Rock, Americana, Bluesrock und dem Stil der Rolling Stones durchzogen ist.

Stephan Schelle, September 2023

   

CD-Kritiken-Menue