Steve Vai -
Modern Primitive / Passion And Warfare 25th Anniversary Edition Gitarrenvirtuose Steve Vai veröffentlichte 1984 sein Debüt-Soloalbum „Flex-Able“. Sechs Jahre später, im Jahr 1990 erschien dann der Nachfolger „Passion And Warfare“. Legacy Recordings, die Catalog Division von Sony Music Entertainment, veröffentlicht am 24. Juni 2016 von Steve Vai die Doppel-CD „Modern Primitive / Passion And Warfare 25th Anniversary Edition“ mit zahlreichen unveröffentlichten Titeln. |
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Die
zweite CD umfasst das remasterte Album „Passion And Warfare“ mit vier
unveröffentlichten Songs als Bonus. „Die Musik auf ‚Flex-Able’
unterscheidet sich so sehr von der auf ‚Passion and Warfare’, dass man
sich fragen könnte, ob es derselbe Typ ist, der die beiden Platten
gemacht hat“, schreibt Steve in den Liner Notes der neuen Edition.
„‘Modern Primitive’ ist das fehlende Glied zwischen den Alben. Es
ist eine Art Cro-Magnon Vai.“ Das
Debütalbum von Steve Vai enthielt schon recht schräge Stücke und wirkte
wie von Zappa beeinflusst. Das Folgealbum „Passion And Warfare“ war da
aus ganz anderem Holz geschnitzt. Auf diesem Album bietet Vai melodiösen
Instrumentalrock. Was sich schon im eröffnenden „Liberty“ zeigt, das
wie eine Hymne klingt. Stücke wie das kraftvolle „Erotic Nightmares“,
das leicht bluesige „For The Love Of God“ (erinnert ein bisschen an
Gary Moore) und das treibende „The Audience Is Listening“ zeigen die
ganze Bandbreite des Gitarristen. Neben dem Originalalbum gibt es noch
vier bisher unveröffentlichte Stücke. Von
einer Reihe von Träumen inspiriert, die Vai als junger Mann hatte,
beschreibt er selbst „Passion and Warfare“ als „Jimi Hendrix trifft
Jesus Christus bei einer Party, die Ben Hur für Mel Blanc geschmissen
hat.“ Das Album wurde in The Mothership, Vais Home Studio in den
Hollywood Hills, aufgenommen und bietet mit dem Klassiker „For The Love
Of God“ laut einer Leserumfrage des Guitar World Magazine den Track mit
einem der besten Solos aller Zeiten. Die
erste CD enthält dann die zwischen dem ersten und zweiten Soloalbum
begonnenen Stücke, die Vai aktuell fertiggestellt hat. Sie stellen in der
Tat eine Brücke zwischen den beiden Alben her, da einige Zappaeske
Strukturen in den Tracks auszumachen sind, zum Anderen sich die Stücke
aber viel eingängiger als auf dem Debüt darstellen. Klanglich ist das
ganz hervorragend umgesetzt worden.
Da
gibt es knackige Rockstücke mit wilden WahWah-Effekten wie in „Dark
Matter“, das darüber hinaus auch einige angejazzte Passagen enthält.
Daneben finden sich treibende AOR-Songs wie „Mighty Messengers“ der
mit einem markanten Basslauf aufwarten kann, atmosphärischer
Downtemporock („The Lost Chord“), der mich an Devin Townsend erinnert,
Instrumentalrock mit asiatischem Flair („Upanishads“), wundervolle
Balladen wie „And We Are One“ oder treibender Rock mit leicht
funkigen/jazzigen Einsprengseln wie „Bop!“ und „Never Forever“.
Eins haben die Stücke aber gemein, immer steht die Gitarre von Vai im
Vordergrund. Neben
der Doppel-CD-Version „Modern Primitive / Passion And Warfare - 25th
Anniversary Edition“ werden die beiden Alben auch auf den digitalen
Plattformen separat erhältlich sein. Die Edition kommt im 4-teiligen
Softpack mit 20-seitigem Booklet und einem „Passion and
Warfare“-Faltposter. Zusätzlich
zu der erstmals veröffentlichten, „verlorenen“ Musik von „Modern
Primitive“ feiert der Komponist/Produzent und E-Gitarren-Virtuose Steve
Vai das 25. Jubiläum seines musikalischen Meilensteins „Passion And
Warfare“ mit einer Welttournee, die am 28. Mai startet, und zum ersten
Mal sein bahnbrechendes Instrumental-Rock-Meisterwerk in seiner Gesamtheit
präsentiert. „Dieses Album von Anfang bis Ende (inklusive einiger ganz
besonderer Überraschungen) live zu spielen, ist etwas, von dem ich immer
geträumt habe“, erzählt der dreifache Grammy-Gewinner. „Es sind
Songs dabei, die ich noch nie live gespielt habe und 25 Jahre nach dem
Release bin ich froh, dass meine Gitarren-Skills der Aufgabe so gewachsen
sind wie nie zuvor.“ Diese
DoppelCD zeichnet ein sehr schönes Bild des Gitarristen Steve Vai, der
sich in den Anfangsjahren von Frank Zappa inspiriert zu haben scheint.
Zumindest finden sich auf dem bisher unveröffentlichten Werk „Modern
Primitive“ einige sehr zappaeske Strukturen, die Vai mit seinem
Gitarrenstil vermischt. Hochgradig spannend und klanglich perfekt
umgesetzt. Ein tolles Werk. Stephan Schelle, Juni 2016 |
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