Steve
Logan – Psych Ward Im Frühjahr 2024 erschien das neue, sechste Album von Steve Logan. Es trägt den Titel „Psych Ward“ und enthält zehn Songs mit Laufzeiten von 4:53 bis 8:18 Minuten Spielzeit. Hier zunächst einige Infos aus dem Pressetext: |
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Mit fünfzehn trat er
seiner ersten Band bei, spielte Schlagzeug und wechselte dann zu Gesang
und Gitarre. Es folgte eine lange Reihe von Cover-Bands, Indie-Bands und
Tributes. Zu den Indie-Bands gehörte auch eine Band mit einer starken
politischen Ausrichtung namens Keep the Faith. Dave Stokes, der
Hauptkomponist dieser Band, war eine Inspiration für Steve. Er wollte
unbedingt schreiben und seine Musik aufführen lassen, auch wenn sie nicht
immer willkommen war. Später, nachdem er nach
Cambridge gezogen war, gründete Steve die Band Free Again, die in
verschiedenen Besetzungen auftrat und in der Tribute-Szene fest etabliert
war. Sein Plan war es, Free- und Bad Company-Songs zu spielen und dann
seine Songs in das Programm einzubauen, bis sie allmählich zum Hauptthema
wurden. Daraus wurde jedoch nichts, weil sich die Besetzung änderte und
das Tribute-Format zu eng wurde.
Es folgten fünf Alben in den Jahren 2014 bis 2019 bei denen er auf die
Unterstützung vieler guter Freunde und Musiker zurückgreifen konnte.
Anfang 2024 folgt nun Album Nummer sechs. Was Stil und Einflüsse
angeht, sagt Steve: „Es ist immer schwierig zu sagen, wer einen
beeinflusst hat. Wenn man nur musikalische Einflüsse nennt, lässt man
die persönlichen Einflüsse außer Acht, die oft ebenso entscheidend
waren. Und wenn man an geistige Dinge glaubt, stellt sich die große
Frage, wie wir zu der Musik und den Menschen geführt werden, die uns am
meisten guttun. Aber unter den rein musikalischen Einflüssen fallen meine
vielleicht in zwei Kategorien: schwerer Blues-Rock und das, was ich
Song-Poeten nenne - Leute, die in der Nachfolge von Dylan die Minnesänger
unserer Zeit sind. Free und Led Zeppelin waren für mich entscheidend,
weil sie beide Genres abdecken, indem sie schwere Rockhymnen und zarte,
verträumte Poesie in Musik umsetzen. Meine Live-Sets und Alben spiegeln
dieses akustische/elektrische Grenzgängertum wider. Aus diesem Grund war
Neil Young ein besonders wichtiger Einfluss und ein Vorbild, der sowohl
als Pate des Grunge als auch als Autor einiger der gefühlvollsten und
verführerischsten akustischen Balladen bekannt ist. Ich liebe seine
Arbeit, weil sie die Muse ehrt und sich weiterentwickelt, so wie ich es
mir zum Ziel gesetzt habe, mit Leidenschaft zu singen, von Herz zu Herz. Recht rockig geht es mit
dem ersten Song, dem 4:54minütigen „Rock Star Slideshow“ los. Der
Song geht gut ins Ohr und hat einen straighten Rhythmus. Hier zeigt sich
schon, das Logan nicht einfach seine Vorbilder nachahmt, sondern einen
eigenen Stil besitzt, der Singer/Songwriter mit Rock verbindet. Ein
Gitarrensolo verfeinert den Song nach der Hälfte. Ein klasse Einstig in
das Album. Dem folgt das 6:17minütige
„The Sky Inside Your Mind“, das mit atmosphärischen Gitarrensounds
und einem gesprochenen Text beginnt, um nach wenigen Momenten in einen
sanften Rocksong mit toller Melodie zu wechseln. Das ist Gitarrenrock mit
Gefühl und herrlichen Soli. Das 8:18minütige
„Jesus Is My Vaccine“ ist der längste Track des Albums. Zu Beginn
sind Gitarre und Schlagzeug zu hören, in die sich eine Art
Radiosendersuchlauf im Hintergrund einfügt. Dann kommen nach wenigen
Momenten Twinguitars auf. Ein wenig Retro-Flair versprüht dieser Song
ohne aber angestaubt zu klingen. Hier kommt dann auch ein wenig rockiges
Neil Young-Ambiente auf. Ein Mundharmonikasolo nach etwas mehr als drei
Minuten unterstützt dieses Flair und ist das Salz in der Suppe. Ein wenig floydig, durch
einen Orgelsound und Sprachsamples, beginnt das 5:30, minütige
„Orwell“, das aber schon nach wenigen Momenten in einen treibenden
Rocksong wechselt. Dabei klingen die Gitarren auch eine Spur folkig. Das Titelstück bringt
es dann auf 5:50 Minuten Spielzeit. Das Stück besticht durch eine eingängige
Melodie und einen treibenden Rhythmus. Im 5:56minütigen „Simple
Pleasures“ kommt dann erstmals eine Spur Bluesrock mit auf. Hierin nimmt
Logan den Spirit der 70’er auf und verbindet ihn mit modernerem, sanften
Gitarrenrock. Mit dem sanften „Finally“, das wieder etwas an
Interpreten wie Neil Young erinnert (allerdings mit der sanfteren Stimme
von Logan), endet dann das Album. Mit „Psych Ward“ ist
Steve Logan ein klasse Rockalbum gelungen. Darin verbindet er
Singer/Songwriter-Qualitäten mit Gitarren-Rock und sehr guten, eingängigen
Melodien. In den Songs ist darüber hinaus genug Zeit für Soli. Stephan Schelle, April 2024 |
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