Steve Hughes – Once We Were – Part One
Progressive Promotion Records (2016)

(9 Stücke, 76:49 Minuten Spielzeit)

Der ehemalige Schlagzeuger der Bands Big Big Train, Kino & The Enid, Steve Hughes, veröffentlicht in 2016 ein Doppelalbum unter dem Titel „Once We Were“, das als zwei einzelne CDs auf den Markt kommt. Wer glaubte Steve Hughes könnte nur hinter dem Schlagzeug eine gute Figur machen, der wird mit diesem Album eines besseren belehrt. Hughes spielt neben Schlagzeug und Percussion auch Keyboards, Bass und Gitarren und singt auch einigen Parts. 


Außer ihm sind als Gäste noch Steve’s Schwester Angie Hughes sowie Katja Piel am Mikrophon, Alex Tsentides (The Enid) am Bass, Maciej Zolnowski an der Vioine und Keith Winter (Shakatak), Dec Burke (Ex Frost*) und J.C Strand an E-, Rhythmus- und Akustikgitarre zu hören.

Die CD, die am 27.05.2016 auf den Markt gekommen ist, erscheint in einem sechsseitigen Digipack mit zwölfseitigem Booklet, das neben den Songtexten auch einige Grafiken bereit hält. Sie ist das zweite Soloalbum, das der Brite veröffentlicht.

Eröffnet wird das Album gleich mit dem Kernstück des Albums, dem 33minütigen Longtrack „The Summer Soldier“. Der Hörer wird von den ersten Klängen an in ein Kriegsgetümmel geworfen. Dann kommen an Wakeman erinnernde Keyboards auf. Die Schlacht wird dann auch musikalisch weitergeführt. Das geht gleich gut los. Teils bomabstisch, dann wieder symphonisch und proggig geht es in dem Longtrack zur Sache. Dabei wurden die Motive sehr schön arrangiert und miteinander verbunden. Mehrere Breaks wie zum Beispiel nach fünf Minuten, wo der Track sehr elektronisch und in Richtung Galahad & Co. geht, sind in diesem Stück zu finden, um dann im nächsten Moment wieder in rockige Gefilde zu schweifen. Das ist hochgradig aufregend gemacht. Diesem Longtrack schließen sich dann noch acht weitere Tracks zwischen 1:58 und 9:14 Minuten an.

Das betörende „A New Light“, mit einem Gesang wie aus einer Zwischenwelt, dockt an den Longtrack an. Im zweiten Teil zeigt sich das Stück sehr elektronisch und instrumental. Mit 9:13 Minuten ist „For Jay“ das zweitlängste Stück des Albums. Hier vermischt Hughes Progrock mit Popelementen, was äußerst gut funktioniert. Ein toller Song mit herrlichen Instrumentalpassagen die richtig abgehen.

Das folgende „Kettering Road“ bringt es auf eine Länge von 8:09 Minuten. Eingängige Melodien treffen hier auf harte Rhythmen. „Propaganda: Part One“ ist dagegen ein gut zweiminütiges instrumentales Zwischenspiel mit dem ein bisschen Ruhe einkehrt. „Was I Wrong?“ stellt sich als Track, der eingängige Melodielinien mit vertrackten Rhythmen und teils überladenen Sounds vermischt, dar. Das folgende achtminütige „That Could’ve Been Us“ ist wieder ein unter die Haut gehender Song, der stilistische Ähnlichkeiten zu Alan Parsons aufweist. Das ruhige „Second Chances“ sowie das abschließende „Saigo Ni Moichido“ gehen in die gleiche Richtung und machen Appetit auf Part Two.

Nach dem Durchhören von Part One von „Once We Were“ ist man sehr gespannt darauf, das Steve Hughes sein musikalisches Geschichtsbuch erneut öffnet und uns weitere Einblicke in sein Konzeptwerk gibt. Der erste Teil ist schon mal sehr gut gelungen.

Stephan Schelle, Juni 2016

   

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