Snowy White & The White Flames - The Way It Is ...
White Flames Music / Soulfood (2004)
12 / 50:46

Snowy White hat zweifellos den Blues, zählt er doch zu den besten Bluesgitarristen, die es geschafft haben diese Musik mit Rockelementen zu einer faszinierenden Mixtur zu vereinen. Vergleichbare Namen, die mir spontan dazu einfallen sind Eric Clapton und Gary Moore. Aber warum berichten wir hier über einen Bluesgitarristen? Die meisten Pink Floyd-Fans unter euch werden es ja eh wissen, Snowy’s Gitarrenarbeit beeindruckte auch die Floyd-Mitglieder und so wurde er von ihnen als Studio- und Livemusiker engagiert. Aber nicht nur mit Pink Floyd, auch bei den Tourneen von David Gilmour und Roger Waters war er an Bord.
 

 
 

Mit seiner Band, den White Flames legt er sein aktuelles Album „The Way It Is…“ vor. Auf diesem gibt natürlich der Blues den Ton an. Gleich beim Eröffnungstrack „No Stranger To The Blues“ fühlt man sich in die Gegend von Louisiana auf eine Veranda versetzt, den Blick auf das weite Maisfeld gerichtet. Erst langsam nur mit einer Gitarre und Snowy’s Gesang beginnend, steigt die Power mit dem Einsatz der Band und vor allem den Backgroundsängerinnen. Es folgt mit „Bird Of Paradise“ ein Klassiker von ihm, der es seinerzeit in die Hitparaden schaffte. Er spielt den Song in einer neuen Version. Dann kommt der Peter Green-Klassiker „Black Magic Woman“, den Carlos Santana weltberühmt gemacht hat. Hier liegt Snowy’s Version aber mehr am bluesigen Original als an der Latinrock-Variante von Santana.

In „Angel Inside You Part 2“ klingt allerdings eindeutig Santana heraus. Das Instrumentalstück enthält soviel Drive, das man automatisch in Bewegung kommt. Aber auch Balladen wie „Falling“, das einen zum Träumen anregt, finden sich auf der CD. Das bluesige „Sweet Bluesmaker“, das den Ausklang der CD darstellt, würde auch - vor allem wegen der instrumentalen Parts - gut in das Repertoire von Roger Waters (z. B. „Amused To Death“) passen.

Auch für nicht Blues-Fans bietet diese CD eine Menge an herrlichen Songs und Melodien. In den Songs sind teilweise sogar Klänge, die an Dire Straits, Eric Clapton oder Santana erinnern, zu vernehmen. Im Fokus stehen aber Snowy’s elegante und flüssige Spielweise und das hervorragende Arrangement, das seine Mitstreiter homogen einbindet. Mal sind es sanfte Melodien wie in „Falling“, proggig angehauchte Songs á la „Easy“, dann aber auch wieder Energie geladener Bluesrock wie in „This Time Of My Life“, die das Album so abwechslungsreich machen.

Stephan Schelle, Februar 2005

 
   

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