She Drew The Gun - Behave Myself
Submarine Cat Records / Rough Trade (2021)
(10 Stücke, 38:18 Minuten Spielzeit)

She Drawe Th Gun ist eine britische Band, die am 22.10.2021 ihr drittes Album unter dem Titel „Behave Myself“ veröffentliche. Eingespielt wurden die Stücke in der Besetzung Louisa Roach (Gesang, Gitarre), Jack Turner (Bass, Leadgitarre), Jenni Kickheffer (Keyboards, Synthesizer) und Sian Monaghan (Schlagzeug, Percussion). Was 2015 als Soloprojekt von Frontfrau Louisa Roach begann ist mittlerweile zu einer Band herangewachsen. Stilistisch bietet die Band eine Mischung aus Pop, Wave und Punk.


Als Frontfrau und Songschreiberin ihrer Band She Draw The Gun hat Louisa Roach in den letzten sieben Jahren ihren Ruf als Sprachrohr der alternativen Szene in England untermauert, die Punk-lastigen Psych-Pop als Vehikel dazu benutzt, Ungerechtigkeiten anzuprangern und eine gerechtere, tolerantere Gesellschaft zu fordern. Auf ihrem Album „Behave Myself“ wird diese Botschaft deutlicher als jemals zuvor.

Geschrieben während des Lockdowns und aufgenommen mit Produzent Ross Orton (Arctic Monkeys, The Fall, The Kills) in den McCall Sound Studios in Sheffield, reflektiert „Behave Myself“ sehr genau die sozialen Umstände, unter denen das Album entstanden ist, und prangert Korruption, Missbrauch und die immer größer werdende Kluft zwischen arm und reich an - alles Dinge, die sich während der Pandemie verschlimmert haben.

Wabernde Synthiesounds eröffnen den Opener „Origin Song“. Das klingt zunächst sehr wavig und wandelt vom Sound auch in Gefilden von Gary Newman & Co. Dann kommt ein rockiger Schlagzeugrhythmus hinzu und sorgt für einen leicht poppigen/punkigen Anstrich. Insgesamt ein eingängiger Song.

Sprechgesang und industrielle Klänge/Rhythmen die an Bands der Marke The Prodigy erinnern, finden sich dann im nächsten Song „Next On The List“. Ein fettes Bassmotiv sorgt für den Unterboden für das Titelstück, das trotz der recht monoton gesungenen Strophen ein gewisses Electro/Popappeal besitzt. Das sind einige Beispiele für die Songs des Albums.

Alles in allem ist das Album eine Aufforderung, die Dinge endlich zum Positiven zu verändern. Und es ist ein Manifest der Hoffnung. Auf gleiche Rechte für alle, auf eine Abkehr von Kolonialismus und Korruption in ihrem Heimatland und es ist zugleich der fett unterstrichene Wunsch nach geistiger, politischer und körperlicher Freiheit.

Die Songs auf dem Album besitzen alle eingängige Melodielinien und verbinden auf gelungene Art und Weise Pop, Wave und Punk. Mal geht es rockig, dann wieder sehr elektronisch zu. Eine sehr gelungene Mischung.

Stephan Schelle, November 2021

   

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