Shaman’s Harvest – Smokin’ Hearts & Broken Guns
Mascot Label Group / Rough Trade (2014)
(12 Stücke, 49:13 Minuten Spielzeit)

Wenn man die kraftvollen Songs auf „Smokin’ Hearts & Broken Guns“ hört, ist es kaum vorstellbar, das die aus dem amerikanischen Missouri stammende Band Shaman’s Harvest bei ihrem neuen Album mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Bandmitbegründer und Sänger Nathan „Drake“ Hunt erkrankte während der Aufnahmen zum Album an Krebs. Doch Nathan und seine Mitstreiter blicken mittlerweile wieder optimistisch in die Zukunft.


Seit 1999 veröffentlichen die Amerikaner bereits Alben und haben mittlerweile einen so fetten Sound, dass es einem die Schuhe auszieht. Melodischer Hardrock mit knackigen Rhythmen und eingängigen Refrains, das sind die Stärken der Band. Dann finden sich auch Elemente wie Bluesrock auf dem Album. Manchmal klingen die Jungs gar nach Joe Bonamassa oder auch Bon Jovi.

Bereits der Opener des Albums „Dangerous“ ist ein Song den man einfach lauthals mitsingen muss. Fette Gitarrenriffs und Nathan’s eindringliche Stimme bohren sich schnell ins Hirn und in alle Gliedmassen, die kaum ruhig zu halten sind.

„Here It Comes“ ist ein epischer, fetter Rocksong, der nur so vor Kraft strotzt. Dem folgt mit „Ten Million Voices“ ein eindringlicher Midtemposong, der sich ebenfalls sofort im Ohr festsetzt. Dabei schütten die Amerikaner gleich eine ganze Ladung an Sound of Wall auf den Hörer. Was für ein Sound.

Bluesig wird es dann im Stück „Blood In The Water“, hier - wie auch im Stück „Country As Fuck“ - klingen Shaman’s Harvest eine Spur nach Joe Bonamassa.

„The End Of Me“ ist eine eindringliche Akustikgitarrenballade, die einen Ruhepol in dem kraftvollen Album darstellt. In „Hero“ kommen Passagen auf, die an Bands der Marke Bon Jovi & Co. erinnern. Und auch eine Coverversion haben sie auf dem Album. „Dirty Diana“ von Michael Jackson erstrahlt hier in einer sehr rockigen Version. Zwar war das Original auch recht rockig, doch legen die Jungs hier noch einmal eine Schippe drauf, ohne sich aber vom Original großartig zu entfernen.

Als Bonus endet die CD mit einer Unplugged-Version ihres erfolgreichen Songs „Dragonfly“ ihres 2009’er Albums „Shine“.

Mit „Smokin’ Hearts & Broken Guns“ hat die amerikanische Band Shaman’s Harvest ein grandioses Hardrockalbum produziert, das von der ersten Sekunde an gefangen nimmt, auch wenn das Rad hier nicht neu erfunden wurde. Die Musik eignet sich ganz hervorragend für lange Autofahrten. Aber Achtung, hat man den Silberling erst einmal eingelegt, spuckt ihn der Player so leicht nicht wieder heraus, denn man kann von diesen Songs nicht genug bekommen.

Stephan Schelle, November 2014

   

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