Seven Thorns - II

Seven Thorns - II
Sonic Revolution / Soulfood (2014)
(11 Stücke, 47:30 Minuten Spielzeit)

Seven Thorns kommen aus Dänemark und tummeln sich im Power-Metal. Auch wenn der Albumtitel „II“ darauf schließen lässt, dass es sich dabei um das zweite Werk der dänischen Metalband handelt, so ist es doch schon die dritte Veröffentlichung (welch Verwirrung!!!). Bereits im Jahr 1998 gegründet, gelang der Band mit der ersten Single „Artificial Night“ im Jahr 2005 eine Nominierung für den dänischen Metal-Award sowie ein Sieg beim inoffiziellen europäischen Heavy Metal Songcontest. Darauf folgte das Debütalbum „Forest Majesty“, das ihnen reichlich Airplay auf Metal Radiostationen verschaffte.


Schlagzeuger Lars gehört noch als einziges Gründungsmitglied zur Band, daneben sind Gustav Blide (Gesang), Gabriel (Gitarre), Nicolaj (Bass), Asger (Gitarre), Christian (Gitarre) und Mik (Komponist) an der neuen CD beteiligt gewesen. Nach dem Intro folgen acht eigene Songs, ein Outro sowie eine Coverversion von Abba’s „Mama Mia“ als Bonustrack.

Die CD beginnt mit einem eineinhalbminütigen Intro bei dem sich Metalriffs langsam aus dem Off in den Vordergrund schieben. Das macht schon mal was her und klingt im Endstadium recht fett. Der erste richtige Song ist dann „Eye Of The Storm“, der mit kraftvollen Riffs und einem nach vorn peitschenden Schlagzeug für den nötigen Druck sorgt. Das ist Power Metal der melodischen und eingängigen Form. Toller Song, den die Band da an den Anfang gestellt hat. Da dürfen die Gitarristen auch mal ne Runde frickeln. Und auch klassische Motive finden Einzug in den Song (im instrumentalen Mittelteil).

Und im gleichen Stil macht die Band dann auch bei „Revelation“ weiter. Sehr gut gefällt mir „Queen Of Swords“, das neben klassischen Motiven auch einen sehr eingängigen Refrain hat. Ein Song den man gerne mitsingt. Nach mehreren Powerstücken kommt dann mit „You’re Not Brave (If You’re Not Scared)“ die übliche Ballade an die Reihe. Auch in dieser Form macht die Band aus Dänemark eine gute Figur. Sehr schön ist auch das Gitarrensolo in der zweiten Hälfte des Songs. Typisch für dieses Genre, kommt aber trotzdem gut rüber. Nach dem kraftvollen „A Jokers Game“ führt die Band dann mit klassischen Flächen und Streichern im Outro „After The Storm“ aus dem Album.

Aber Halt! Da gibt es ja noch einen Bonustitel, der direkt an „After The Storm“ anschließt. Es handelt sich dabei um die Metal-Variante von Abba’s „Mama Mia“. Der Ansatz ist gut und der bekannte Song bekommt auch eine gehörige Portion Druck und Dynamik verpasst, aber irgendwie wirkt der Song auf mich dann doch ein wenig deplaziert. Als Bonus ist er jedoch eine nette Zugabe. Am Besten gefällt mir hier der instrumentale Mittelteil.

Mit „II“ liefert die dänische Power Metal-Band Seven Thorns ihren mittlerweile dritten Longplayer ab. Insgesamt ein gutes Album, das durch den Druck und die Dynamik lebt, verbunden mit den eingängigen Melodien. Was man vom Bonustitel halten soll, das muss jeder für sich entscheiden. Wahrscheinlich gewinnt dieser bei jedem Hördurchgang. Ansonsten ein solides und gutes Album.

Stephan Schelle, März 2014

   

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