Schubmodul
– Lost In Kelp Forest Die Band Schubmodul stammt aus Bochum und veröffentlichte am 23.02.2024 ihren zweiten Longplayer mit dem Titel „Lost In Kelp Forrest“. Das Trio (Gitarre, Bass und Schlagzeug) spielt einen Mix aus Space-, Stoner- und Progressive-Rock, der gelegentlich durch Synthesizer, Sound- und Sprachsamples ergänzt wird. Während das Vorgängeralbum noch im Weltall verortet war, gehen Schubmodul auf ihrem Konzeptalbum „Lost In Kelp Forest“ unter die Wasseroberfläche, das zeigt auch schon das Coverartwork. |
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Die
Inspiration der Band für dieses Album waren genretypische Größen wie
Elder, King Buffalo, progressivere Bands wie Dream Theater und Elemente
aus der Filmmusik von Hans Zimmer. Die Idee, ein gesprochenes Wort über
die Musik zu legen, wurde von den Alben „Eyes Like The Sky“ und
„Murderer Of The Universe“ von King Gizzard & Lizard Wizard
inspiriert. „Lost In Kelp Forest“ wurde im August 2023 in der legendären
Tonmeisterei in Oldenburg, Deutschland, aufgenommen. Das gesamte Album
wurde in nur sechs langen Tagen aufgenommen. Die Band war während des
gesamten Aufnahmeprozesses im Studio untergebracht, was eine einzigartige
Atmosphäre während des Aufnahmeprozesses schuf. Die ersten Stücke
(„Emerald Maze“ und „Silent Echoes“) wurden kurz nach der Veröffentlichung
des ersten Albums im Frühjahr 2022 geschrieben und gaben die
Grundstimmung des Albums vor. Die restlichen Stücke wurden bis zum Sommer
2023 fertig gestellt. Das Album erscheint auf
Vinyl, mir lag zur Besprechung eine CD-Version vor. Sie enthält sechs Stücke
mit Laufzeiten von 4:35 bis 9:56 Minuten Spielzeit. Die eingeschobenen erzählerischen
Parts in englischer Sprache hätten aus meiner Sicht aber nicht sein müssen,
denn die Musik von Schubmodul spricht für sich. Allerdings sorgen diese
eingesprochenen Einschübe für eine magische Atmosphäre. Das dem 6:49minütigen
„Voyage“ beginnt zunächst mit synthetischen Sounds. Doch der erste
Eindruck täuscht. Nach wenigen Momenten kommt eine noch atmosphärische
Gitarrenpassage auf, nach einer Minute bekommt das Stück durch Schlagzeug
und Bass einen härteren Grat. Das ist Stonerrock in bester Manier mit
einem Wechsel aus fetten Riffs, Licks und Melodien. Da wird es rockig und
proggig zugleich. Das hat eine Menge Esprit und fesselt sofort. Geschickt geht es dann
nahtlos in den nächsten, 9:56minütigen Track „Emerald Maze“ über,
der mit einem Schlagzeugmotiv beginnt und eine ähnliche Atmosphäre wie
der Eröffnungstrack besitzt. Das Stück besiitzt einen klasse Groove und
wird mit eingestreuten Riffs gewürzt. Dabei setzt die Gitarre immer
wieder zu herrlichen Soli oder Rhythmusmustern an. Schlagzeug und Bass
unterstützen diese perfekt. Auch danach geht es
nahtlos zum nächsten Track, dem 5:21minütigen „Renegade One“, über.
Dieser startet mit herrlich atmosphärischen Gitarren, die auf Flächen
liegen. Dann leitet der Bass eine Änderung ein und es wird rhythmischer,
sobald das Schlagwerk einsetzt. Jetzt ist man wieder im Stonerrock
angekommen. Weiter geht es mit dem
8:30minütigen „Silent Echoes“, das auf Vinyl die zweite Seite eröffnet
(Auf der B-Seite gehen die Stücke nicht ineinander über). Hier spielt
die Band auch mit der wechselnden Dynamik und setzt schwere Riffs ein. Das
kommt richtig fett rüber. Das 4:35minütige „Ascension“ beginnt schon
fast ein wenig sakral, geht aber schnell wieder in den Postrock über.
Auch dieser Track besitzt einen klasse Groove und eine eingängige
Melodieführung. Den Abschluss des Albums
bildet dann das 7:35minütige „Revelations“. Es beginnt mit Samples
die einen Radiosender einstellen, bis dann eine männliche Stimme eine
Geschichte erzählt. Dann setzt die Band mit noch im Hintergrund liegendem
Postrock ein. In diesem Stück ist der Erzählerpart mit fast zwei Minuten
allerdings recht lang geraten. Dann setzen heftige Gitarrensounds ein und
bieten wieder von schweren Licks getragenen Postrock. In diesem Track
wechseln sich Gitarrenwände und druckvolles Schlagwerk mit sanfteren,
aber nicht minder rhythmischen Passagen ab. Schubmodul ist mit
„Lost In Kelp Forest“ ein klasse Stonerrock-Album gelungen, bei dem
die Band harte und melodische Elemente perfekt aufeinander abgestimmt hat.
Das ganze Album wirkt in sich stimmig und braucht sich vor großen Namen
nicht verstecken. Stephan Schelle, März 2024 |
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