Samsara Blues Experiment – Long Distance Trip

Samsara Blues Experiment – Long Distance Trip
World In Sound (2010)
(6 Stücke, 66:26 Minuten Spielzeit)

Der Name der Berliner Band Samsara Blues Experiment suggeriert auf den ersten Blick, als würden sie sich tatsächlich dem Blues verschreiben, doch das ist nur eine Illusion. Die Band, bestehend aus Christian Peters (Gesang, E- und Akustikgitarre, Synthesizer, Orgel), Hans Eiselt (E-Gitarre), Richard Behrens (Bass) und Thomas Vedder (Schlagzeug) tummelt sich im Fahrwasser des Psychedelic-/Space-Rock. Bereits seit Sommer 2007 sind die vier zusammen, doch erst jetzt erscheint ihr Debüt unter dem Titel „Long Distance Trip“.


Insgesamt sechs Stücke mit Laufzeiten zwischen 4:28 und 22:45 Minuten Länge (darunter drei weitere Longtracks um die Zehn-Minuten-Marke) werden auf dem Debüt präsentiert.

Synthies und Gitarren geben hier den Ton an, während die Rhythmusgruppe für den notwendigen Drive sorgt. Auch wird es mal etwas Hardrockmäßig, was an den etwas härteren, sägenden Gitarrenriffs liegt. Der in die Länge gezogenen erste Longtrack „Singata Mystic Queen“ zeigt, wohin die Reise des aus dem Berliner Raum stammenden Quartetts geht. Erst zur Hälfte dieses Stückes greift Christian zum Mikro um seinen Gesang beizusteuern. Das klingt dann recht nostalgisch und erinnert an die psychedelischen Acts späten 60’er Jahre. Da dröhnt auch ein ums andere Mal der Bass aus den Boxen.

Heftige sägende Hooklines sorgen in dem kürzeren „Army Of Ignoirance“ für Abwechslung. Aber auch hier kommen Sounds der frühen 70’er bzw. späten 60’er zum Tragen. Das klingt streckenweise auch nach Hawkwind.

Die Jungs haben den Blues im Bandnamen, der bisher noch nicht auszumachen war. Doch im dritten Track „For The Lost Souls“ kommen erstmals bluesige Klänge zum Vorschein und werden mit psychedelischen Sounds vermischt. Der Track ist etwas getragen und hat zudem einen gewissen asiatischen Touch, da hier auch Sitar’s zum Einsatz zu kommen scheinen. Dieser Track gefällt mir ausgesprochen gut, da er auch eine hypnotische Wirkung verströmt.

Eine sanfte Querflöte leitet in den nächsten Track „Center Of The Sun“ ein. Hier wird wieder psychedelische Musik geboten, die einen in ihren Bann zieht. Dieser Sound hat etwas, das mich an einen Flug zur Sonne denken lässt. Auch dieser Track übt auf mich eine hypnotische Wirkung aus. Das akustische „Wheel Of Life“ – sticht ein wenig aus dem Album hervor – sowie der Longtrack „Double Freedom“, der es auf mehr als 22 Minuten bringt, beenden dann diese doch recht gute CD.

Für mich ein gelungenes Debütalbum, das psychedelischen und Space-Rock miteinander verknüpft und das Ergebnis mit etwas heftigen Gitarrenriffs verfeinert.

Stephan Schelle, Juni 2010

   

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