![]() |
Sampler – The
Spirit Of Sireena Vol. 17 Traditionell startet das neue Jahr mit einem Sampler von Sireena Records, auf dem das deutsche Label das vergangene Jahr Revue passieren lässt. Der Sampler nennt sich „The Spirit Of Sireena“ und geht am 06.01.2023 in seine mittlerweile 17. Ausgabe. Darauf zeigt sich mal wieder, welch abwechslungsreiche Veröffentlichungen so ein Jahr mit sich bringt. |
|||
Auch
im Jahr 2022 veröffentlichte Sireena neben Wiederveröffentlichungen von
älteren Alben auch wieder neues Material. Das zeigt die ganze Bandbreite
des Labels. Der
Sampler beginnt mit einem älteren Song, „Country Clown“ von der
Wonderland Band. Nachdem sich Wonderland 1970 auflöste fanden sich in
1971 Achim Reichel und Frank Dostal erneut zusammen um als Wonderland Band
das Album „Wonderland Band No. One“ mit 26 weiteren Musikern
einzuspielen. Es blieb das Einzige unter diesem Namen. Der perkussive
Track, bietet eine Mischung aus Rock und Beat mit leicht psychedelischem
Einschlag. Lights
Of Human nennt sich das Projekt von Gitarrist und Sänger Andreas
„Bubi“ Hönig (Extrabreit, Green, Symphonic Floyd) und seinem Sohn,
Gitarrist und Produzent Jan Clitko Hönig. Schon 2017 hatten sie unter
Human ein Debütalbum herausgebracht. 2022 erfolgte dann die Umbenennung
in Lights Of Human. Von dem Album stammt das Stück „Kids Of Now“, das
mit flirrenden Gitarren eröffnet wird. Darauf folgt ein recht rockiger
Beat/Rhythmus. Clitko singt den Song während Luke, Annalena und Lion Hönig
den Refrain ein wenig designiert singen. In der Tat sehen sowohl die ökologische
wie auch die politisch Zukunft für unsere Kinder und Enkel nicht
unbedingt rosig aus. Und das strahlt für mich der Gesang der Kinder auch
aus Das
sechsminütige „Departure” stammt vom achten Nautilus-Album „A
Floating City“. Es beginnt mit einem von Eroc beigesteuerten Hornsignal,
so wie man es von großen Dampfern her kennt und bietet dann elektronische
Musik im Stile von Acts wie Tangerine Dream der Neuzeit. „Hall
Of Fame“ stammt vom The Perc Meets The Hidden Gentleman-Album
„Lavender“. Das
Album erschien ursprünglich 1991 und war die erste Wiederveröffentlichung
in 2022 bei Sireena. Ein treibender psychedelisch angehauchter Song, der
richtig Spaß macht. Mit
Ueberschaer, dem Musikprojekt des Bremer Heiko Ueberschaer, hat Sireena
dann einen neuen Künstler im Programm aufgenommen, dessen Debütalbum im
Februar 2022 erschien. Davon findet sich auf dem Sampler das Highlight des
Albums, das 10:27minütige „Metamorphosis“. Der Progressiverock-Track
besticht durch sehr schöne Instrumentalparts. „Money“
ist von der Band The Radio, im Kern bestehend aus Jennifer und Win Kowa.
Der Song wurde bei einem Liveauftritt in Haldern im Jahr 1985
mitgeschnitten. Das Fachblatt Musik Magazin schrieb 1983: Der
meiner Meinung stärkste Titel heißt „Money“. Da geht’s richtig
los. Bleibt nur zu hoffen, daß The Radio mit Active auch ein wenig Money
machen. Verdient hätten sie es. Leider scheint das aber nicht
geklappt zu haben, denn sie folgen weit unter dem Radar. Ein Grund sie
jetzt für sich zu entdecken. Von
der Musikerkommune The Electric Family, die von Tom Redecker (auch Inhaber
von Sireena Records) geleitet wird, findet sich der Longtrack „I Love
The Lighthouse“ auf dem Sampler, das alle Bestandteile des Electric
Family-Universums enthält und live während der 2019’er „Terra
Circus“-Tour mitgeschnitten wurde. Multiinstrumentalist
und Sitarperfektionist Harry Payuta steuerte das Stück „Better Watch
Out“ bei, das auch das Flair der Electric Familiy verströmt. Kein
Wunder, ist er doch auch festes Mitglied der Musikerkommune. Danach wird
es im Longtrack „Kosmische Weite“ von DER HARMS wieder sehr
elektronisch. Das Stück stammt von seinem Album „Kosmische Kiffermusik
Vol. 1“. Hier kommen Sounds und Rhythmusmuster auf, die an den Aachener
Robert Schroeder erinnern und diese mit der „Eindhovener Schule“
vereinen. Den
Abschluss bildet dann „T. Rex In Love“ vom Debütalbum der Frankfurter
Band HUM. Zunächst stapft ein Bass los, so als würde etwas Schweres
durch den Raum schreiten. Dann entwickelt sich das Stück mit seinen
fetten Gitarrenlicks zu einem Stonerrockstück in das auch einige jazzige
Elemente und Klänge mit eingebaut werden. Ein sehr abwechslungsreiches Stück.
Mit
„The Spirit Od Sireena Vol. 17“ ist dem deutschen Label Sireena
Records erneut eine abwechslungsreiche und schöne Werkschau der
vergangenen Monate gelungen. Hier kann man sich einen guten Überblick über
die in 2022 veröffentlichten Künstler verschaffen und darüber hinaus
einige Entdeckungen machen. Stephan Schelle, Januar 2023 |
||||