Sailor Free –
Spiritual Revolution Part 2 Sailor Free ist ein Projekt des aus Italien stammenden Singer/Songwriter, Multiinstrumentalist und Produzenten David Petrosino. Den ersten Berührungspunkt hatte ich 2009, als mich die CD „Slices“ der Band Petrosino erreichte, dessen Kopf David Petrosino war oder ist. Seit 2012 veröffentlicht er unter dem Projektnamen Sailor Free. Mit „Spiritual Revolution“ hat er ein Konzeptwerk geschrieben, das nicht auf einer CD Platz fand. Das ist auch der Grund für die Veröffentlichung von „Spiritual Revolution - Part Two“ Anfang 2016, das den zweiten Teil des Werkes darstellt. |
||||
Eröffnet
wird das Album vom 1:15minütigen Instrumentalstück, der „Spiritual
Ouverture II“. Recht ambient und mystisch beginnt dieses Intro zum Album
mit elektronischen Klängen und Stimmsamples. Mit „The Maze Of
Babylon“ kommt dann der erste richtige Track. Orchestralen Spacerock könnte
man dies im instrumentalen Beginn nennen, was vor allem durch das Saxophon
hervorgerufen wird. Doch sobald der Gesang einsetzt kommen weitere
Elemente auf, die mich an Artrockbands der Marke Riverside erinnern (vor
allem durch den Gesang, der in der Nähe von Mariusz Duda liegt). Ein
Artrocksong, bei dem sich sanfte und härtere Passagen die Hand geben. Ungewöhnlich
klingt das Instrumental „Society“. Hier werden vorwiegend
elektronische Klänge zu einer Art Theatermusik verknüpft. Aber auch
weitere Stimmungen werden dann durch eine sehr akzentuiert gespielte
Gitarre und einen aufkommenden Rhythmus erzeugt. Immer wieder deuten sie
Melodien an, doch bevor man sie gerade für sich entdeckt hat, schwellen
sie auch schon wieder ab. Artrock
und Artpop vermischen sich dann in „The Fugitive“. Das ist ein
eindringlicher, sanfter Song, der schnell ins Ohr geht. Für mich eines
der Highlights des Albums. Theatralischen Artrock präsentieren sie dann
in „Amazing“. Dem steht ein verstörendes, zweiminütiges „Game
Over, It’s Me“ gegenüber. „We Are Legion“ bricht dann wieder in
den Riverside-Kosmos ein. Auch hier wird mit Dynamik und Lautstärke sowie
sanften und härteren Passagen gearbeitet. Mit „Special Laws“ ist ein
weiteres Highlight am Start, das Artrock, Poprock und Canterbury-Elemente
in einer sehr ansprechenden Art in sich vereint. „Cosomos“
stellt sich dagegen als düstere Klangcollage dar. Mit dem leicht
verschrobenen, aber sehr schönen „Revolutionary Soul“, in dem auch
einige jazzige Elemente eingebaut werden, endet dann das Album. Insgesamt
ist Sailor Free mit „Spiritual Revolution - Part Two“ ein gutes
Artrockalbum gelungen, das sich - aufgrund der abwechslungsreichen Stücke
- hochgradig spannend gestaltet. Stephan Schelle, April 2016 |
||||