Robben Ford, Ron Thal, Paul Personne – Lost In Paris Blues Band
earMUSIC/ Edel (2016)
(13 Stücke, 67:01 Minuten Spielzeit)

Was passiert, wenn sich drei bekannte Bluesmusiker spontan zu einer Session im Studio einfinden und das Ganze dann auch noch mitschneiden? Es entsteht ein wunderbares Album wie „Lost In Paris Blues Band“, das eine Menge Spielfreude und Lässigkeit ausdrückt. 


Einer spontanen, dreitägigen Jam Session musikalischer Ausnahmekünstler, die zufälliger Weise zur gleichen Zeit in Paris waren, verdanken wir dieses wunderbare Blues-Album. Die beteiligten Musiker, die sich zuvor noch nie persönlich getroffen hatten, gehören zur Crème de la Crème in ihrem jeweiligen Genre und harmonieren als Lost in Paris Blues Band erstaunlich gut. Paul Personne, Frankreichs Bluesmusiker Nr. 1, hatte die Idee zu dieser außergewöhnlichen Session in den Ferber Studios in Paris. Das Album präsentiert 13 handverlesene und astrein eingespielte Coverversionen bekannter Blues-, Folk- und Rock-Klassiker.

Paul Personne, ist der wohl erfolgreichste Bluesmusiker Frankreichs und seit mehr als 30 Jahren im Geschäft. Neben seinen Soloarbeiten war er auch als Gitarrist bei Johnny Hallyday sehr erfolgreich tätig.

Der Zweite im Bund ist Robben Ford, der brillante Blues-, Jazz- und Fusion-Gitarrist, gilt als lebende Legende des Blues und wurde bereits fünf Mal für den Grammy Award nominiert. Auch er hat nicht nur Solo von sich Reden gemacht, sondern spielte mit Größen wie Chick Corea, B. B. King, Miles Davis, Joni Mitchell, Georg Harrison und Bob Dylan zusammen. Das Trio perfekt macht dann der Gitarrist Ron „Bumblefoot“ Thal, langjähriger Gitarrist der Band Guns N’ Roses, der neben seiner progressiven, virtuosen Musik auch für seine außergewöhnlichen Gitarren bekannt ist.

Als weiterer Musiker ist dann noch der Gitarrist und Multiinstrumentalisten John Jorgensen (Grammy-Gewinner und zweifacher Gewinner des „Guitarist of the Year“ Awards der Academy of Country Music) mit von der Partie, der mit Chris Hillman die Desert Rose Band gründete und heutzutage neben seiner Soloarbeit auch als viel gefragter Musiker mit Elton John, Bonnie Raitt oder Bob Dylan tourt (um nur einige zu nennen).

Einige der Songs auf dem Album werden von der aus den USA stammenden Singer-Songwriterin Beverley Jo Scott gesungen. Sie lebt mittlerweile seit längerem in Belgien und ist dort seit 2011 festes Mitglied der Jury „The Voice Of Belgium“. Die erfahrenen Studio- und Livemusiker Kevin Reveyrand (Bass) und Francis Arnaud (Schlagzeug) komplettieren dann das LineUp.

Ford, Thal, Personne haben sich einige Songs von so unterschiedlichen Musikern wie Tom Waits, Bob Seger, Willie Dixon, Janis Joplin, Muddy Waters, Bob Dylan und weiteren herausgesucht und diese in ihrem ganz eigenen Stil interpretiert, ohne sich zu weit von den Originalen zu entfernen. Durchzogen wird das Ganze von herrlichen Soli, bei denen man nicht erkennen kann, welcher der Gitarrenvirtuosen gerade das Heft in der Hand hält. Vielmehr brillieren alle zusammen sehr harmonisch und man merkt, dass die Musiker viel Spaß beim Einspielen der Songs hatten. Und genau so viel Spaß hat auch der Hörer, beim Abspielen der CD.

Mit „Lost In Paris Blues Band“ haben die Gitarristen Robben Ford, Ron Thal und Paul Personne ein herrliches Werk abgeliefert, das einfach nur Spaß macht. Ein sehr empfehlenswertes Bluesrock-Album.

Stephan Schelle, Dezember 2016

   

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