Rick Miller - Old Souls
Progressive Promotion Records (2022)
(10 Stücke, 52:05 Minuten Spielzeit)

Im Jahr 2020 nahm das deutsche Label Progressive Promotion Records den kanadischen Musiker Rick Miller ins Programm auf. Die erste mir bekannte Veröffentlichung war „Belief In The Machine“, die ich auch auf meiner Page besprochen habe. Rick Miller ist seit 2004 Teil der progressiven Rockmusikszene und hat in dieser Zeit 12 Alben im Prog-Rock-Stil veröffentlicht, während er gleichzeitig mit anderen musikalischen Unternehmungen in den Genres New Age und Elektronik experimentierte.


Am 04.02.2022 ist sein neuestes Album mit dem Titel „Old Souls“ herausgekommen. Mulitiinstrumentalist Rick Miller hat sich für sein neues Album mit den Musikern Barry Haggarty (Gitarren), Sarah Young (Flöte), Jaye Marsh (Flöte), Mateusz Swoboda (Cello), Kane Miller (Violine, Gitarren) und einem gewissen Will (Schlagzeug, Percussion) verstärkt.

Rick: „Dies ist mein neuestes Album, das ich als Progressive Rock bezeichnen würde. Dieser Begriff definiert (meiner Meinung nach) die Art von Musik, die in den 70er Jahren durch Bands wie Genesis, The Moody Blues und Pink Floyd berühmt wurde. Die Musik und die Gesamtstimmung des Albums ist sanft, dunkel und melodisch mit gelegentlicher Schärfe, denn so mag ich es.“

Zen Stücke mit Laufzeiten von 2:06 bis 12:22 Minuten Spielzeit finden sich auf dem neuen Silberling. Ein Manko des Albums, das im Jewelcase ausgeliefert wird, ist allerdings das vierseitige Booklet, in dem die Text doch in sehr kleiner Schrift gehalten sind, was aber wohl den Produktionskosten geschuldet ist. Das ist aber auch das einzige Manko an diesem wunderbaren Album.

Wunderbare Pianoklänge empfangen die Hörer/innen beim 8:37minütigen Opener „Time’s Way“, das schon nach wenigen Momenten mit kraftvollem Schlagzeug durchbrochen wird um dann in einen sehr atmosphärischen Part überzugehen, der durch eine floydige Gitarre bestimmt wird. Dann kommen herrliche Flächen und ein angenehmer Schlagzeugrhythmus auf. Das klingt nun sehr elektronisch. Nach zwei Minuten kommt dann der sanfte Gesang von Rick Miller hinzu. Das Stück ist von herrlich atmosphärischen Soli durchzogen. Ein Song zum Wohlfühlen.

Das 3:07minütige „Guinevere“ ist ein Stück, bei dem erstmals die Streichinstrumente zu hören sind. Pferdegtrappel und Vogelgezwitscher unterstreichen die Story des Songs. Ein zartes, wunderbares Stück, das einen gewissen mittelalterlichen Touch besitzt.

„Hount Me“ bringt es auf 4:42 Minuten Spielzeit und schlägt mit sanftem Gesang zunächst in die gleiche Kerbe wie „Guinevere“. Für Gänsehaut sorgt aber die E-Gitarre. Symphonisch beginnt dann mit den Streichern das 3:51minütige „Virgin Rebirth“ um dann nach einer Minute in einen elektronischen Part überzugehen, in den sich eine wunderbare Gitarrenpassage einbindet. Im Verlauf nimmt das Instrumentalstück an Druck und Dynamik zu.

Es folgen weitere symphonische, sanfte Tracks. Das vierminütige „A Stich In Time“ verbindet ethnische Klänge und ähnelt dem Stil von Steve Hackett. Mit 12:21 Minuten ist das in vier Teile unterteilte „Don Quixote“ der längste Track des Albums. Die vier Teile können allerdings nicht einzeln angesteuert werden. Dieser Longtrack beginnt mit Perkussion, Keyboards und Gitarre sehr atmosphärisch. Ein sehr schöner, abwechslungsreicher Track, der im Mittelteil einige surreale Klänge bereit hält.

Mit dem zweiminütigen „Time’s Way Reprise“ nimmt Rick dann die sanften Passagen und die Melodie des Openers auf und so schließt sich der Kreis.

Dem deutschen Label Progressive Promotion Records ist es zu verdanken, dass die Musik des Kanadiers Rick Miller nun endlich auch in Europa erhältlich ist. Auch „Old Souls“ ist wieder ein klasse Album, das Wert auf Harmonien und Melodien legt und dabei sanft durch den Raum zieht, gespickt mit einigen rockigen Passagen. Stilistisch liegt die Musik in der Schnittmenge des melodischen Prog-/Artrock von Künstlern der Marke Pink Floyd, Steve Hackett oder Shamall.

Stephan Schelle, Februar 2022

   

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