Rick Miller -
Old Souls Im Jahr 2020 nahm das deutsche Label Progressive Promotion Records den kanadischen Musiker Rick Miller ins Programm auf. Die erste mir bekannte Veröffentlichung war „Belief In The Machine“, die ich auch auf meiner Page besprochen habe. Rick Miller ist seit 2004 Teil der progressiven Rockmusikszene und hat in dieser Zeit 12 Alben im Prog-Rock-Stil veröffentlicht, während er gleichzeitig mit anderen musikalischen Unternehmungen in den Genres New Age und Elektronik experimentierte. |
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Rick:
„Dies ist mein neuestes Album, das
ich als Progressive Rock bezeichnen würde. Dieser Begriff definiert
(meiner Meinung nach) die Art von Musik, die in den 70er Jahren durch
Bands wie Genesis, The Moody Blues und Pink Floyd berühmt wurde. Die
Musik und die Gesamtstimmung des Albums ist sanft, dunkel und melodisch
mit gelegentlicher Schärfe, denn so mag ich es.“ Zen
Stücke mit Laufzeiten von 2:06 bis 12:22 Minuten Spielzeit finden sich
auf dem neuen Silberling. Ein Manko des Albums, das im Jewelcase
ausgeliefert wird, ist allerdings das vierseitige Booklet, in dem die Text
doch in sehr kleiner Schrift gehalten sind, was aber wohl den
Produktionskosten geschuldet ist. Das ist aber auch das einzige Manko an
diesem wunderbaren Album. Wunderbare Pianoklänge empfangen die Hörer/innen beim 8:37minütigen Opener „Time’s Way“, das schon nach wenigen Momenten mit kraftvollem Schlagzeug durchbrochen wird um dann in einen sehr atmosphärischen Part überzugehen, der durch eine floydige Gitarre bestimmt wird. Dann kommen herrliche Flächen und ein angenehmer Schlagzeugrhythmus auf. Das klingt nun sehr elektronisch. Nach zwei Minuten kommt dann der sanfte Gesang von Rick Miller hinzu. Das Stück ist von herrlich atmosphärischen Soli durchzogen. Ein Song zum Wohlfühlen. Das
3:07minütige „Guinevere“ ist ein Stück, bei dem erstmals die
Streichinstrumente zu hören sind. Pferdegtrappel und Vogelgezwitscher
unterstreichen die Story des Songs. Ein zartes, wunderbares Stück, das
einen gewissen mittelalterlichen Touch besitzt. „Hount
Me“ bringt es auf 4:42 Minuten Spielzeit und schlägt mit sanftem Gesang
zunächst in die gleiche Kerbe wie „Guinevere“. Für Gänsehaut sorgt
aber die E-Gitarre. Symphonisch beginnt dann mit den Streichern das
3:51minütige „Virgin Rebirth“ um dann nach einer Minute in einen
elektronischen Part überzugehen, in den sich eine wunderbare
Gitarrenpassage einbindet. Im Verlauf nimmt das Instrumentalstück an
Druck und Dynamik zu. Es
folgen weitere symphonische, sanfte Tracks. Das vierminütige „A Stich
In Time“ verbindet ethnische Klänge und ähnelt dem Stil von Steve
Hackett. Mit 12:21 Minuten ist das in vier Teile unterteilte „Don
Quixote“ der längste Track des Albums. Die vier Teile können
allerdings nicht einzeln angesteuert werden. Dieser Longtrack beginnt mit
Perkussion, Keyboards und Gitarre sehr atmosphärisch. Ein sehr schöner,
abwechslungsreicher Track, der im Mittelteil einige surreale Klänge
bereit hält. Mit
dem zweiminütigen „Time’s Way Reprise“ nimmt Rick dann die sanften
Passagen und die Melodie des Openers auf und so schließt sich der Kreis. Dem
deutschen Label Progressive Promotion Records ist es zu verdanken, dass
die Musik des Kanadiers Rick Miller nun endlich auch in Europa erhältlich
ist. Auch „Old Souls“ ist wieder ein klasse Album, das Wert auf
Harmonien und Melodien legt und dabei sanft durch den Raum zieht, gespickt
mit einigen rockigen Passagen. Stilistisch liegt die Musik in der
Schnittmenge des melodischen Prog-/Artrock von Künstlern der Marke Pink
Floyd, Steve Hackett oder Shamall. Stephan Schelle, Februar 2022 |
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