Remain In
Silence - … And The Soul Goes On Bereits 1983 wurde die deutsche Dark Wave-Band von A. Buchwald (Gitarre) und A. Gimpel (Gesang) gegründet. Vor allem die ersten drei Alben: „Seven Rooms”, „Monument” und „This Is The Place Where Resistance Got Lost” begründeten ihren Pionierstatus in deutschen Gefilden. Die markante Stimme Gimpels und Buchwalds atmosphärische Gitarrenarbeit, getrieben von einem schweren Rhythmusfundament prägen den unverwechselbaren Sound der Band. Dieser war seinerzeit in Deutschland einzigartig: energisch, dunkel melancholisch und von einer emotionalen Dichte, der man sich schwer entziehen konnte. |
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Mit
dem 1987 erschienenen „This Is The Place Where Resistance Got Lost“
schien der Durchbruch vorprogrammiert. Aber es kam anders: die Erstauflage
war zwar blitzschnell verkauft, doch ihr Plattenlabel hatte sich
verausgabt und wurde aufgelöst. Ein neues Label war kurzfristig nicht in
Sicht, die Tour platzte und es wurde ruhiger um die Band. Buchwald und
Gimpel machten dennoch unbeirrbar als Remain In Silence weiter und haben
sich mit sporadischen Konzerten und Veröffentlichungen eine treue
Fangemeinde, besonders in Südeuropa, bewahren können. Am
18.03.2016 erschien nun ein neues Album beim deutschen Label MIG unter dem
Titel „…And The Soul Goes On“. Elf Stücke im Wave-Stil mit leichtem
Electropop-Einschlag sowie drei sogenannte „Fragments“, die aus kurzen
gesprochenen Passagen bestehen, finden sich auf dem Silberling. Die Songs
atmen den Spirit der 80’er und wirken doch sehr modern. Ein
ums andere Mal bewegen sich Remain In Silence im Umfeld von Bands wie
Depeche Mode. Und dieses elektronische Gesicht steht ihnen ausgesprochen
gut. Songs mit eingängigen Melodien, gepaart mit A. Gimpel’s markanter
Stimme machen die Stücke aus und erzeugen so eine gewisse Sogwirkung. Schon
der Opener „Rain“ setzt sich sofort im Ohr fest. Im fesselnden „All
Forgotten Times“ reflektiert das Duo die Vergänglichkeit und würzt den
Titel mit einer gehörigen Portion Depeche Mode-Flair. Mit „Every Little
Thing“ haben sie dann eine Coverversion eines T-Bone Burnet-Stücks im
Programm, das sie behutsam in ihren eigenen Klangkosmos transformieren. „The
Hunters“ ist noch so eine Depeche Mode-artige Nummer, die sofort zündet.
Als Besonderheit haben sie in den Song einige Streicherpassagen eingebaut,
die dem Song einen symphonischen Touch verleihen. Und „Hope & Fear
Revisited“ stellt sich als Neubearbeitung ihres Songs „Hope In Fear“
dar. Hier kommen Strukturen auf, die an New Order erinnern. Mit
„… And The Soul Goes On“ meldet sich das deutsche Wave-Duo Remain In
Silence einrucksvoll zurück. Eine gelungene CD, die Spaß macht. Stephan Schelle, April 2016 |
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