Red Raven – Chapter Two: Digithell
Fastball Music / Soulfood (2017)

(12 Stücke, 59:05 Minuten Spielzeit)

Die deutsche Melodic-Metal-Band Red Raven veröffentlicht nach ihrem viel beachteten Debütalbum „Chapter One: The Principles“ aus dem Jahr 2014 am 06.10.2017 den Nachfolger unter dem Titel „Chapter Two: Digithell“. Laut Pressetext knüpft das neue Werk nicht nur sprichwörtlich in allen Belangen an das Debüt an, sondern zeigt eine deutliche Steigerung der „roten Raben“. Red Raven, das sind Sänger Frank Beck, Gitarrist Patrick Fey, Gitarrist Bernd Basmer, Bassist Martin Reichhart und Schlagzeuger Sebastian Berg.


Mit dem überragenden Frank Beck als Sänger, ebenfalls Frontmann bei Gamma Ray, und einer Band, die wie ölgeschmiert zusammen harmoniert, bietet das neue Album elf knackige Nummern, welche die Lautsprecher wie eine Wand erbeben lassen. Es ertönt eine abwechslungsreiche Mischung aus geradlinigen, komplexen, balladesken und leicht progressiven Tönen, die von der amtlichen Produktion, viel Spielfreude und Franks facettenreichem Gesang getragen werden.

Die CD beginnt mit dem 0:46minütige „A Perfect World“, das wie eine Ouvertüre mit Akustikgitarren beginnt die in Richtung Progrock weisen. Dazu singt Frank Beck mit seiner markanten Stimme schon einen Text. Doch dieser Opener legt eine falsche Fährte, denn schon im nächsten Track „Collapse“, dem ersten richtigen Song, fährt die Band die Metalwände hoch und es sind fette Gitarrenberge und ein druckvolles Schlagzeug zu hören die jetzt zeigen, wo die Reise auf dem Album hingeht. Sehr melodisch ist dieser erste Song angelegt und zeigt trotz alledem einen hohen Dynamikpegel.

Bis auf „On My Way“ sowie den letzten Song „Until The End Of Time“, in dem sie etwas sanfter zur Sache gehen, wird in den restlichen Stücken der Härtegrad hoch gehalten und eine Mischung aus Metal und AOR geboten, die sehr gut ins Ohr geht. Dabei findet die Band immer die richtige Mischung zwischen Härte und Melodie. Das sie „Until The End Of Time“ ans Ende der CD gestellt haben ist perfekt, denn dieser Song im AOR-Stil setzt sich im Ohr fest.

Ansonsten kommen auch schon mal richtige Schlagzeug/Gitarrensalven wie in „Dance With A Freak“ auf. Ein etwas getragener Song mit leichtem Bluesrocktouch ist mit „Proud“ auf dem Album. Das erinnert mich streckenweise eine Spur an Ritchie Blackmore’s Rainbow.

Zwar fehlt mir der Vergleich zum Debütalbum, aber mit Chapter Two: Digithell“ haben die deutschen Melodic-Metaller Red Raven ein sehr schönes Album voller Melodien, zahlreichen Soli und druckvollen Rhythmen, die zwischen Metal, Hard- und Melodicrock pendeln, veröffentlicht.

Stephan Schelle, September 2017

   

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