Red Baron Band – Music Must Change
Eigenvertrieb RBB Records (2006)
(9 Stücke, 44:53 Minuten Spielzeit)

Aus der Tschechischen Republik stammt die vierköpfige Rockband  Red Baron Band. Das Cover der CD „Music Must Change“ zeigt, dass die Gruppe es nicht so ganz ernst mit der Bezeichnung ihres Bandnamens meint, denn dieser rote Baron erinnert eher an Münchhausen im roten Frack, als an den legendären Flieger aus dem ersten Weltkrieg.

Mirek Jech (Gesang, Harfe, Gitarre und Theremin), Paul Kowacz (Leadgitarre, Hammondorgel, Mellotron, analoge Synthesizer, Clavinet, Mandoline und Gesang), Jiri G Rubes (Bass und Gesang) sowie Radek Miner Hornik (Schlagzeug), das sind die Protagonisten dieser tschechischen Formation.

Sie bezeichnen sich selbst als 21st Century Hard Rock Band. Bis auf das Jahr 1993 geht ihre musikalische Zusammenarbeit zurück, als sich Paul Kowacz und Radek Hornik trafen. Bereits 1995 nahmen sie erste Demos auf, damals noch unter dem Namen Red Baron. Bis zum ersten Album dauerte es dann aber noch bis zum Jahr 2000.

„Music Must Change“ erschien im Jahr 2006 und stellt den dritten Longplayer der Band dar. Rockige Gitarrenriffs und eine Stimme, die schon von so manchem Whiskey gestählt scheint, eröffnen den Opener „Remedy“ in bester Rockmanier, so wie man es aus den 70’er her kennt. Erdiger Hardrock, so wie man ihn bereits in den 70’ern von Bands wie Whitesnake, Deep Purple, Uriah Heep und anderen gehört hat, mixt die Red Baron Band zu einer Melange, um sie ins 21 Jahrhundert zu transportieren.

Allerdings ist anzumerken, dass hier für meinen Geschmack kein Hardrock des neuen Jahrtausends aus den Boxen klingt, sondern eher Retro orientierter, guter und handgemachter Rock den Grundstein für ihre Musik legt. Gitarre und Mellotron/Orgel von „Like A Fool“ hat für mich beispielsweise einen Touch von Uriah Heep zur „Magicians Birthday“-Phase. Und „Zero For Ever“ verbreitet eine Blues angehauchte Atmosphäre wie zu Deep Purple’s besten Zeiten.

Wer die Hardrockheroen aus den 70’ern mag, der bekommt hier eine Portion neuer Melodien verpasst, die einen nostalgischen Anstrich besitzen, aber mit heutiger Studiotechnik produziert sind. „Music Must Change“ ist ein wirklich solides Hardrockalbum, das man sich gern wieder anhört. Demos gibt es auf der Internetseite www.myspace.com/redbaronbandprague.

Stephan Schelle, April 2008