Rebellious Spirit – New Horizons
Fastball Music / Soulfood (2017)
(13 Stücke, 53:04 Minuten Spielzeit)

Rebellious Spirit ist eine junge deutsche Altenative Metalband, die mit „New Horizons“ bereits ihr drittes Album an den Start bringt. Zur Band gehören Jannik Fischer (Gesang, Gitarre), Jens Fischer (Bass), Silvio Bizer (Schlagzeug) und Corvin Domhardt (Gitarre). Da ich die Band bisher nicht kannte, hier einige Infos aus dem Pressetext:


Rebellischer, härter und moderner - so zeigen sich Rebellious Spirit auf ihrem dritten Album „New Horizons“. Nach ihren Alben „Gamble Shot“ (2013) und „Obsession“ (2014) sowie zahlreichen Touren, u. a. mit Axel Rudi Pell, W.A.S.P., Freedom Call und Bonfire als auch Festival-Auftritten zeigt sich die Band im Jahr 2017 deutlich gereift und konnte auf dem neuen Album in Punkto Härte und musikalischer Bandbreite nochmal eine ordentliche Schippe drauf legen.

Neue Einflüsse, die deutlich hörbar an Bands wie Avenged Sevenfold, Disturbed oder In Flames erinnern, werden gekonnt in den eigenen Sound integriert und lassen viel Raum für den eigenen Stil und Experimentierfreudigkeit. So bewegen sich die Songs des Albums souverän zwischen Alternative Rock, Metal mit Core-Einflüssen und klassischem Rocksound, ohne dass Melodie und Komposition dabei einer Effekthascherei zum Opfer fallen.

Dabei versteht es die Band, einen abwechslungsreichen Wall-of-Sound zu erschaffen, der sich nicht selten in episch-hymnischen Refrains zu entladen vermag und von Sänger Janniks kraftvollem und nicht minder gefühlvollem Gesang getragen wird.

Mit dem gut zweiminütigen „Intro“ geht es noch recht gemächlich und sanft los. Sanfte Klangfarben sorgen für eine entspannte Atmosphäre, die sich aber mit den ersten Tönen des ersten richtigen Songs „Devil In Me“ schlagartig verziehen. Jetzt wird eine Wall Of Sounds, geführt von heftigen Riffs über den Hörer geschüttet. Sobald dann der Gesang einsetzt wird es aber melodisch und ruhigere Passagen wechseln sich mit den heftigen Riffs ab.

Der zweite Song „Wish For“ hat dann Alternativerock-Züge und zeigt sich von einer sehr melodischen Seite. Die Gitarren sind aber wieder an einigen Stellen sehr dominant in den Fordergrund gemischt und überdecken für meinen Geschmack zum Beispiel die Keyboards zu stark. Der Refrain hat allerdings einen hohen Mitsingfaktor. Die meisten Stücke des Albums zeugen von dieser Mischung. Ausnahmen wie die sehr melodischen und über weite Strecken sanften „Am I Right“ und „Give It A Try“ sind die Ausnahme und sorgen für Atempausen. „Am I Right“ ist ein Song der sich schnell im Ohr festsetzt und Hitpotenzial besitzt.

„Alright“ ist ein magischer Song, der mit einem wunderbar melodischen Part beginnt um nach gut einer Minute wieder in den Wall Of Sound überzugehen. Das finde ich sehr schade, denn diese überdeckt mir ein ums andere Mal zu oft die wunderbaren Melodien. Und doch funktioniert diese Mischung im Song „Alright“ gut. Das abschließende „Far Away“ wechselt dann zwischen herrlichen Akustikgitarrenpassagen und Wall Of Sound.

Das dritte Album der deutschen Alternative-Metalband zeigt sich von seiner gemischten Seite, denn die Songs bzw. in den Songs selbst wechseln herrliche Melodien und Alternativerock mit Metal und Wall Of Sound. Für meinen Geschmack wurden die Wall Of Sound an einigen Stellen zu dominant platziert. Ich empfehle aber trotzdem unbedingt reinzuhören, da die Songs anfangs etwas verstörend wirken, jedoch bei jedem Hördurchgang an Format gewinnen.

Stephan Schelle, April 2017

   

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