Ramses -
Firewall Vor mehr als 40 Jahren gründete sich die aus Hannover stammende Rockband Ramses. Vor allem in der Zeit zwischen 1976, in dem ihr Debütalbum „La Leyla“ herauskam, und den frühen 80er Jahren hatte die Band einige Erfolge zu feiern. In dieser Zeit entstanden drei Alben. Am 28.11.2014 erscheint 14 Jahre nach „Control Me“ das fünfte Studioalbum, mit dem die Band 40 Jahre Ramses feiern will. |
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Das
Album trägt den Titel „Firewall“, weil es mitten in einer Zeit
entstanden ist, in der wir uns zunehmend gegen die verschiedenen Gefahren
abschotten müssen, die uns in Form von Finanzkrisen, Unweltzerstörung
oder kriegerischen Auseinandersetzungen bedrohen. Die Texte sind natürlich
davon geprägt, denn an den globalen Krisen unserer Zeit kann man nicht
vorbeigehen, aber auch persönliche Gefühle und Hoffnungen finden sich in
den Texten wieder. So ist es im Pressetext zu lesen. Elf
neue Stücke und zwei Versionen des Stückes „Look @ Your Neighbour“
finden sich auf dem neuen Werk, das sehr rockig daherkommt. Das die Band
ihre Wurzeln im Krautrock hat, kann sie auch auf dem neuen Album nicht
verleugnen und das wollen die fünf Musiker auch gar nicht. Stilistisch
liegt das Ganze irgendwo zwischen Jane und Epitaph. Und auch wenn die
Musik ein leichtes Krautflair aufweist, so klingen die Stücke doch recht
modern, was vor allem am guten Sound der Produktion liegt. Schon
der Opener „Welcome To The Show“ geht gut ins Ohr. Einen stampfenden
Rhythmus hat „Save The World“ zu bieten, bei dem die Band darauf
hinweist, das es bereits fünf vor zwölf ist. Angesprochen werden in
diesem Song auch die Krisenherde in Afrika, Asien, Syrien, Lybien und dem
mittleren Osten. Nach
amerikanischem Rock klingt die Midtemponummer „Love In Vain“. Nicht
nur Krautrock, sondern auch Sounds der 80’er Jahre (zum Beispiel was die
Keyboards betrifft) sind in der Musik von Ramses zu finden, was sich
beispielsweise in „Into The Moments“ oder „All This Time“ zeigt.
In Stücken wie „The Straw That Broke The Camel’s Back“ zeigen sich
aber auch weitere Elemente, die zum Beispiel nach New Wave und ähnlichem
klingen. Vom
Stück „Look @ Your Neighbour“ gibt es gleich zwei Versionen. Eine
stellt einen gut siebenminütigen Livemittschnitt vom 2011’er Auftritt
in der Balver Höhle dar, während die zweite Version aus 1990 stammt und
bei der Gründungsmitglied Herbert Natho den Leadgesang übernommen hat.
Die 90’er Version ist wesentlich softer und elektronischer als die
2011’er Fassung. „Firewall“
ist ein schönes Rockalbum geworden, mit dem Ramses bestens ihr 40jähriges
Bestehen (eigentlich sind es ja 42 Jahre) feiern können. Auf diesem Werk
vereinen sie Krautrock mit Wave und weiteren Elementen. Ein gelungenes
Jubiläumsgeschenk an die Fans. Stephan Schelle, November 2014 Rechtzeitig
zum 40. Jubiläum der Band und „nur“ 14 Jahre nach der letzten CD
erscheint in gleicher Besetzung das fünfte Album der hannöverschen Band
RAMSES. Als Bonustrack gibt es einen 1990 aufgenommenen Titel mit dem
alten Sänger Herbert Natho. Die
Band dürfte von vielen auch heute noch an dem Debüt „La Leyla“
gemessen werden und das Cover der neuen CD erinnert mit der Frauengestalt
auch wieder an diese Aufnahme. Aber damit tut man der Gruppe Unrecht, die
Zeiten sind (fast) vergangen, heute bevorzugen sie melodischen Hardrock,
wie ihn z.B. auch GTR, die mittlere MMEB oder die lokalen Kollegen von
ELOY in der späteren Phase spielten. Und den Vergleich mit diesen Bands
brauchen sie nicht zu scheuen. Auf „Firewall“ liefern sie 13 melodiöse
Songs ab, mit kurzen, aber schönen Solos an der Gitarre oder den
Keyboards. Stellenweise haben die Titel im positiven Sinne schon
Ohrwurmcharakter, der Opener „Welcome To The Show“ oder der Titeltrack
„Firewall“ blieben bei mir mit ihren Gitarrenriffs sofort hängen. Bei
aller Eingängigkeit gibt es in den Stücken trotzdem genug zu entdecken,
das zumindest mir nicht langweilig wird. Vom kraftvollen Hardrock bis
Midtempoballade - „Thirst In My Heart“, inkl. seufzenden Saxophonsolo,
sie decken viele musikalische Facetten ab. Als
Sahnehäubchen und für Freunde der „La Leyla“-Zeiten haben sie
„Look @ Your Neighbour“ in zwei Versionen draufgepackt. Und besonders
die Liveversion bringt den alten Sound zurück: getragene Orgelakkorde,
Midtempogesang, Tempiwechsel und in der Mitte des Titels ausgiebige
Gitarrenausflüge, während die „Softversion“ natürlich durch die
Stimme des alten Sängers an alte Zeiten erinnert. Instrumental klingen
hier eher die 80er an mit Elektronikdrums und Rhythmusgeräten. Ein
weiteres Leckerli für Freunde des Debüts und ebenso gelungen ist das
Instrumental „Back To The Glades“. Fazit:
Wer gut gespielten und produzierten melodiösen Hardrock mag, kann
hier nichts verkehrt machen. Ich freu mich schon auf die nächste CD (in
neun Jahren?) Und ich hoffe, sie treten mal wieder live auf, der
Ausschnitt auf der CD macht Lust drauf. Andreas Plaeschke, November 2014 |
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