Quarkspace & Matt Howarth – Node In Peril

Quarkspace & Matt Howarth – Node In Peril
Eternity’s Jest Records (2004)
(8 Stücke, 69:31 Minuten Spielzeit)

This is a trip! Und was für einer. Die US-Spacerocker „Quarkspace“, die mit ihrem letzten Album „The Hidden Moon“ zu so etwas wie einem Geheimtipp in der Spacerock-Szene wurden (völlig zurecht, übrigens!), lieferten ein ganz besonderes neues Album ab.

Ein schwarz-weißer Science-Fiction Comic liegt der CD-Hülle bei, welche ebenso wie der Comic, von Matt Howarth, einem US Comickünstler, gezeichnet und ausgedacht wurde. Der eine oder andere kennt Matt Howarth vielleicht schon von Klaus Schulze’s „Contemporary Works Vol. 2“ Box Set. Auch dort gestaltete er im Booklet einen kleinen Comic mit Klaus Schulze als Hauptfigur.


Quarkspace vertonen diese Comic-Story konsequent. Das bedeutet: Keine Songs im eigentlichen Sinne finden hier statt, sondern quasi ein Soundtrack zum Comic. Musikalisch ist alles da, was ein Spacerocker gerne konsumiert. Es blubbert, es zischt, es wabert, die Klänge verhallen, flirren, irrlichtern umher, mäandern vom Vorder- in den Hintergrund und zurück, Schlagzeug ertönt, bleibt eine Weile im Ohr haften und ist plötzlich weg – im unendlichen Welt(klang)raum verschwunden. Überhaupt - Unendlichkeit - ist hier ein gutes Stichwort. Es illustriert vielleicht am besten wie diese Musik wirkt. Ein Hörspiel zum Nirgendwo. Wer mit guter Musik ausschließlich Songs mit - Intro, Refrain, Solo - verbindet, wird mit dem neuen Quarkspace-Werk nichts anfangen können. Der jamartige Charakter der Musik, der allerdings ohne jedwede Zurschaustellung von Solofertigkeiten und Gesang auskommt, will mehr sein als „nur“ gute Songs.

Wer allerdings gerne sein Kopfkino anschaltet, die Lichter im Raum dimmt, Lava-Lampe und andere Effektbeleuchtung anwirft und dazu noch ein Faible für Science-Fiction B-Movies hat, darf sich auf eine hoch spannende, gelungene Reise in ferne Galaxien freuen.

Wieder einmal hat sich gezeigt, dass Quarkspace unter Spacerock nicht eben mal schnell den Hawkwind-Klon Nr. 543 verstehen, sondern ihren ganz eigenen Weg gehen wollen. Kommerziell ist das wohl niemals richtig verwertbar, für den Underground dafür umso wichtiger.

Jürgen Gallitz-Duckar

   

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