Quantum Fantay – Dancing In Limbo
Progressive Promotion Records (2015)

(4 Stücke, 44:59 Minuten Spielzeit)

Nach dem letztjährigen Einstieg beim deutschen Label Progressive Promotion Records legen die belgischen Prog/Space/Psychedelicrocker Quantum Fantay am 22.09.2015 mit „Dancing In Limbo“ das zweite Album für diese nach. Es hat eine Umbesetzung in der Band gegeben. Während Mastermind Pieter „Pete Mush“ Van den Broeck (Synthesizer, Programmierung), Jaro (Bass, Didgeridoo, Sas) und Gino Bartolini (Schlagzeug, Percussion) weiterhin zur Formation gehören, ist Gitarrist Tom Tas für Dario Frodo (Gitarren), der nur noch bei einem Stück ein Solo spielt, in die Band gekommen.


Daneben wirken wieder einige Gastmusiker mit, darunter kein geringerer als Ed Wynne, Kopf der Band Ozric Tentacles. Wenn das mal kein Ritterschlag für die Belgier ist, werden sie doch als belgische Ozrics bezeichnet.

„Dancing In Limbo“, das mittlerweile achte Album der Band, macht da weiter, wo die Band, die sich 2002 gründete, vor einem Jahr auf „Terragaia“ aufgehört hat. Die Scheibe ist voll von herrlichen, spacigen und psychedelischen Sounds. Da blubbert es wieder an allen Ecken und Kanten und wird von ausufernden Soli begleitet. Das Ganze ergibt dann eine faszinierende Mischung aus Progressive-, Psychedelicrock, Dub und Trance. Und in Trance kann man im wahrsten Sinne des Wortes fallen, wenn man die vier Stücke, deren Laufzeiten jeweils elf Minuten betragen, auf sich wirken lässt.

Das erste, was auffällt sind die Songtitel, die alle mit den Buchstaben „imbo“ enden. Treibende Rhythmen und Synthiesequenzen vermengen sich mit flirrenden Synthesizermotiven. Dazu kommen einige Flötensounds, die sich in rockigen Parts auflösen, um im nächsten Moment in einen Dubrhythmus überzugehen. So zeichnet sich das Bild des Openers „Nimbo“. Die Musik von Quantum Fantay ist kaum zu beschreiben. Was sich beim Lesen so anhören könnte, als wenn das eine chaotische Mischung sei, ist alles andere als das, denn die Sounds werden perfekt ineinander gewoben, so wie man es von den bisherigen Werken der Belgier her kennt.

Das zweite Stück „Rimbo“ besticht durch hinreißende Melodie- und Harmonielinien, denen man sich nicht entziehen kann. Der rhythmische Unterboden treibt diesen Track unaufhörlich voran und zeigt darüber hinaus einige Hardrockelemente. Wesentlich psychedelischer kommt „Cacimbo“ daher. Eine Spur Weltmusik kommt schließlich im abschließenden Titelstück durch die verwendeten Sounds und Rhythmen auf, ohne aber die psychedelisch/rockige Note zu vernachlässigen.

Mit „Dancing In Limbo“ halten die belgischern Psychedelicrocker Quantum Fantay die musikalische Messlatte hoch, die sie sich seit Jahren gelegt haben. Wer auf ihre Musik bzw. der ihrer Vorbilder Ozric Tentacles steht, bekommt wieder bestes Futter für den Player.

Stephan Schelle, Oktober 2015

   

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