Pulcher Femina – Darkness Prevails

Pulcher Femina – Darkness Prevails
Decadance Records / Broken Silence (2010)
(13 Stücke, 61:23 Minuten Spielzeit)

Der aus Italien stammende Musiker Roberto Conforti verbirgt sich hinter dem Namen Pulcher Femina, einem Musikprojekt aus dem Electro-Pop-Bereich, dass er zusammen mit Anna Cerichelli bereits im Jahr 1997 gründete. Die beiden trennten sich aber schon 2001 und so ist Pulcher Femina seither ein Soloprojekt von Roberto. Das letzte Album von Pulcher Femina kam im Jahr 2002 heraus und so ist nach einigen Veröffentlichungen auf diversen Samplern „Darkness Prevails“ das erste richtige Album seit fast acht Jahren.


Treibende Beats und traumhaft/melancholische Melodien- und Gesangslinien sind das Markenzeichen von Robert’s Produktion, was gleich im Opener „Light Deprivation“ deutlich wird. Sein Gesang und die Stimmung erinnern mich an Electropop-Gruppen wie zum Beispiel Alphaville oder Camouflage. Allerdings hat Robert noch einen stärkeren technoiden Einschlag, als es die deutschen Popbands vorzuweisen hatten. Ein Beispiel dafür liefert das pulsierende „Bio-illogical Progress“. In diesem Stück sind auch sehr schöne elektronische Elemente eingebunden, die mich an z. B. das Alan Parsons Project denken lassen, auch wenn dieser Vergleich aufgrund der Rhythmik einige Hörer wundern wird. Aber so empfinde ich es.

Die einzelnen Stücke hat Robert gut ausgearbeitet, auch wenn manches auf den ersten Hördurchgang oberflächlich zu klingen scheint, wie zum Beispiel bei „Tragic Heroes“, so zeigen doch weitere Durchgänge, dass er die Tracks sehr strukturiert angelegt hat. Der zunächst simple Technorhythmus entfaltet dann u. a. durch einige Breaks seine ganz eigene Magie. „Last Time“ weist stilistische Ansätze zur traditionellen Elektronikmusik auf. Ein Song, der unter die Haut geht. „Grim Surroundings“ hat dann etwas von Camouflage im technisch neuesten Stil. Eine gewisse Faszination strömt auch „To Fight: To Find“ aus. Dabei verwendet Roberto einige Rhythmen und Sounds, die irgendwie orientalisch/arabisch anmuten, was dem Song Spannung verleiht. „Love You To Death“ ist eine intensive Electro-Ballade, gefolgt von einem traumhaften „From Here To Infinity“, bei dem man sich wegbeamen kann. Dann kommen mit „Out Of Control“ und „Face To Fear“ noch zwei rhythmische Ohrwürmer.

„Darkness Prevails“ ist ein klasse Album im Electro-Pop-Bereich, von der im Pressetext zu lesen ist, dass es Pulcher Femina’s bestes Werk sein soll. Mangels Kenntnisse der älteren Veröffentlichungen kann ich allerdings keine Beurteilung darüber abgeben. Aber das Album macht einfach Spaß und das ist schließlich die Hauptsache. Proben der Musik gibt es auch auf www.myspace.com/pulcherfemina.

Stephan Schelle, Januar 2010

   

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