Profusion -
Phersu Drei Jahre hat es gedauert, bis die aus Italien stammende Progressiverockband Profusion ihr drittes Album auf den Markt bringt. Im Jahr 2002 aus der Band Mardi Gras Experience entstanden, besteht Profusion derzeit aus den Musikern Vladimer Sichinava (Schlagzeug), Gionatan Caradonna (Keyboards), Luca Cambi (Bass), Thomas Laguzzi (Gitarren) und Luca Latini (Gesang). |
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„Phersu“
ist ein Begriff aus der Antike. Eine Wandmalerei mit einer Figur, die in
zwei etruskischen Grabmälern gefunden wurde wird mit diesem Begriff
bezeichnet. Und in der Tat weist das Cover auch eine in diese Zeit
passende Skulptur auf. Mit
einem Piepen, wie von einem elektronischen Wecker beginnt das eröffnende
„Snooze“. Nach wenigen Momenten gesellen sich metallastiges Gitarren
und Schlagzeug dazu und die ganze Kraft des Albums wird über den Hörer
ausgebreitet. Kraftvoll ist auch der Gesang von Luca Latini. Das geht
richtig gut ab und weist darüber hinaus auch sehr schöne Melodiebögen
auf. Die Band zeigt dabei einen eigenen Stil aus Neoprog der einige Male
mit Metal verbunden wird. Aber auch weitere musikalische Elemente werden
in die Songs eingebaut. Leichte Anleihen an Bands wie Spock’s Beard
scheinen ab und zu mal durch. Immer
wieder sind Breaks in den Stücken zu finden, wie in „Free Fall“, bei
dem der Härtegrad und die Melodie wechseln. Gerade „Free Fall“
besticht durch eine unter die Haut gehende Melodie. Gleiches gilt für
„Infinite“. Die unterschiedlichen Sänger/Sängerinnen machen den
weiteren Reiz aus. In „Nomen“ kommen dann sogar recht
arabisch/vorderasiatisch wirkende Gesänge und Rhythmen auf, die mit
weiteren Rhythmen aus dem mediterranen Umfeld gewürzt werden. Das ist
wirklich toll gemacht. Die
Band unterstützt mit ihrer CD „Phersu“ die italienische Organisation
AIMA, die sich um Alzheimerpatienten und ihre Familien kümmert. Ein Teil
der Einnahmen aus dem CD-Verkauf geht an diese Gesellschaft. Der von Anita
Rachvelishvili gesungene Song „Wrinkled Maiden“ ist darüber hinaus
dieser nicht kommerziellen Organisation gewidmet. Mit
„Phersu“ ist dem italienischen Quintett ein tolles Album gelungen. Für
mich ist diese Band eine weitere Entdeckung des Jahres 2015. Sehr
empfehlenswert. Stephan Schelle, September 2015 |
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