Pilomotor – Imaginary Friend

Pilomotor – Imaginary Friend
Sonic Revelution / Soulfood (2013)
(14 Stücke, 56:35 Minuten Spielzeit)

Pilomotor sind zurück. Nach gut zwei Jahren kreativer Schaffenspause melden sich die vier Zauberer aus der Innerschweiz (Guido Schilliger - Gesang, Piano, Gitarre / Nino Brown - Gitarre, Gesang / Beni Stöckli - Schlagzeug / Adi Müller - Bass) mit ihrem dritten Album „Imaginary Friend“ zurück. Der Grundstein für dieses jüngste Werk aus der Pilomotor-Schmiede wurde in den legendären PUK-Studios in Dänemark, in welchem sich große Namen wie Depeche Mode oder Elton John die Klinke in die Hand gegeben haben, gelegt.


Das Bandfoto im Innenteil des sechsseitigen Digipacks zeigt vier Personen deren Gesichter verschmiert sind und die grimmig in die Kamera schauen. Das erste, was mir bei solchen Bandfotos einfällt ist ein Vergleich zur deutschen Band Rammstein.

Nach dem 50sekündigen, atmosphärischen Intro ohne Namen startet die Band dann mit „Surrender“, das nahtlos anschließt, in den ersten Song. Und was da aus den Boxen kommt hat mit Rammstein soviel zu tun wie der Osterhase mit Schlittschuhlaufen. Pilomotor bieten tollen atmosphärischen Rock mit sofort ins Ohr gehenden Melodien und Refrains. Mit diesem tollen Indie-Rock sollte die Schweizer Band aber mächtig durchstarten. „Come Alive“ ist eine sehr eingängige und teils melancholisch, sanfte Rock-Pop-Nummer, die unter die Haut geht.  Das sind nur einige Beispiele für die Atmosphäre der Musik von Pilomotor.

Die Songs atmen so viel Substanz und Wärme, dass man das ganze Album in einem genießen kann. Die Band spielt dabei mit den verschiedenen musikalischen Eigenschaften. Mal sind sie laut, dann wieder leise, um im nächsten Moment euphorisch oder melancholisch zu Werke zu gehen. Immer aber ist es die wohltuende Mischung aus herrlichen Melodien, der eingängigen Stimme von Guido Schilliger sowie die sehr gut platzierten Instrumente, die aus diesem Album einen Meilenstein macht. Alle Songs haben eine hohe Qualität, so dass man keinen aus dem Album herausheben kann.

Mit den 13 wunderbaren Songperlen haben Pilomotor mit „Imaginary Friend“ ein klasse Album zusammengestellt. Solch einen imaginären Freund lasse ich gerne in mein Haus. Bei den Melodien und der perfekten Produktion sollte ihnen der Durchbruch gelingen.

Stephan Schelle, November 2013

   

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